Asien stellt mit 71,75 Prozent Löwenanteil der Gemeldeten bei Hallen-WM
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Daegu/Krefeld, 13. Februar 2017) Machen wir noch mal ein Minderheitenprogramm für die mutmaßlichen 74 deutschen Startwilligen bei den 12.Hallen-Weltmeisterschaften der Senioren/innen im südkoreanischen Daegu (19. bis 25. März 2017), aber natürlich auch der an Leichtathletik-Nachrichten interessierten weit mehrheitlich Daheimbleibenden. Das Lokale Organisationskomitee (LOC) verkündet mit 4.336 Gemeldeten aus 75 Nationen ein auf den ersten flüchtigen Blick „bombastisches“ Ergebnis, das ganz zu dem jüngsten Raketentest des bösen Nachbarn Nordkorea mit seinem auf Konfrontation gebürsteten Machthaber Kim Jong Un passt. Beim näheren Hinsehen entpuppt sich dieser neue Melderekord (bisher Budapest 2014 mit 3.821) jedoch als asiatische Meisterschaften mit breit gestreuter internationaler Beteiligung. Ganz so, wie wir es vor dem eingemachten Zahlensalat erwartet und auch berichtet hatten.
Die Gastgeber stellen mit 2.819 Sportlern/innen den absoluten Löwenanteil von 65 Prozent. Rechnen wir noch Japan (152), Hongkong (88) und China (52) hinzu, kommen wir nach Adam Riese auf 3.111 „Stäbchenjongleure“ (damit sind jetzt keine Stabhochspringer/innen gemeint, sondern das zweiteilige hölzerne Esswerkzeug zur Aufnahme der Nahrung) aus Asien. Die dazugehörige Prozentzahl: 71,75 vom Hundert. Erklecklich! Da könnte glatt der irrige Eindruck entstehen, dieser Kontinent ist der weltweite Nabel der Senioren-Leichtathletik. Aus Europa führt diese Art Rangliste Großbritannien/Nordirland (102) vor Spanien (82) an.
Wohl verstanden: Alles erst einmal Willenserklärungen, derweil der DLV schon im Vorfeld gern und oft den falschen Terminus Teilnehmer/innen benutzt, die es erst durch einen Start vor Ort werden. Denn viele lassen zunächst einen Versuchsballon nach dem Motto „Mut zur Lücke“ steigen, wer denn alles wo gemeldet ist. Erfahrungsgemäß beträgt die Ausfallquote bei internationalen Meisterschaften zumeist bis zu 25 Prozent und knapp darüber. Insbesondere bei der gastgebenden Nation. Aber das kann den Veranstaltern herzlich egal sein, haben sie doch dank Vorkasse das Startgeld plus Nebengeräuschen schon längst im Sack.