Wer hat bloß diese Zeitplan- und Wettkampfgestaltung verbrochen?
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- Geschrieben von Axel Hermanns
Kommentar
Nebenbei bemerkt
(Pirna/Krefeld, 30. August 2022) Bereits die Fußnote der Ausschreibung zu den Offenen Sächsischen Senioren-Meisterschaften vorigen Sonntag in Pirna verhieß Ungemach. Einmal mehr ausschließlich für die Spezies von Stoß und Wurf: Eine Minimierung der Anzahl der Versuche (wir berichteten). Ursprünglich vorgesehen im Hammer- und Diskuswurf bei ohnehin nur vier angedachten Durchgängen auf drei zu verkürzen. Optional auch möglicherweise im Speerwurf. Dabei heraus kam Chaos in prallgefüllten Tüten und eine unerträgliche Ungleichbehandlung, Wettkämpfe in „gemischten Raubtiergruppen“, beispielsweise im Diskuswurf der M60 bis 85 mit sage und schreibe 34 Teilnehmern. Das bedeutet selbst bei lediglich drei Versuchen eine viel zu lange Wartezeit dazwischen und eine absolut wie ultimativ unzumutbare, leistungsfeindliche Gesamtdauer. Das wollten sich beim Hammerwurf nicht mehr alle antun, meldeten sich sieben Startwillige ab. Da war die reduzierte, aber nicht halbierte Meldegebühr völlig für die Katz‘.
Speerwerferinnen wurden unter Arten- und Denkmalschutz gestellt
Und zum Stichwort Ungleichbehandlung: Die Kugelstoßer, die eigentlich nicht von einem Bannstrahl getroffen werden sollten, durften bis zur M55 sechs Versuche absolvieren, ab der M60 nur noch derer vier. Derweil wurden die Speerwerferinnen (auch Kugelstoßerinnen) unter Denkmal- und Artenschutz gestellt, durften durchgängig von W30 bis nach oben offen sechsmal ran. Bei dem heillosen Durcheinander und Wust an Resultaten (siehe Link) habe ich das hoffentlich alles richtig im Detail sortiert.
Festzuhalten bleibt, dass die Organisatoren ein erbärmliches Bild abgegeben und sich bei den vielen Gaststartern von anderen Landesverbänden bis auf die Knochen blamiert haben. Derjenige, der die Zeitplan- und Wettkampfgestaltung verbrochen hat, kann auch weiblich gewesen sein, lieferte vermutlich sein Erstlingswerk ab. Denn merke: Auch bei anderen Landesmeisterschaften gab es als Ein-Tages-Veranstaltung gerade bei Stoß/Wurf ähnliche Startfelder, sogar mit sechs Versuchen, die nicht in x Altersgruppen zusammengefasst worden sind, sondern portionsweise. Das dauert in Summe schließlich keinen Deut länger.
LAMPIS vergibt für dieses Musterbeispiel, wie es nicht sein sollte, beim Mann im Mond die Schlafmütze mit Brillanten. Glückwunsch! Tusch! Applaus!