Hermann Huppertsberg gewann wieder den "Pott"
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Niederselters/Leichlingen/Haltern/Krefeld, 14. April 2014) Nunmehr zum gefühlten 18. Mal entschied Hammerwurf-Spezialist Hermann Huppertsberg (*1945) von der DT Ronsdorf die Pokalwertung aus drei Werfertagen und drei Disziplinen (Kugel, Diskus, Hammer) bei der LSG Goldener Grund in Niederselters für sich. Nicht nur in seiner Altersklasse M 65, sondern mit 5.187 Punkten auch überlegen in der „All-Star-Wertung“ vor einem A-Schüler (4.941). Bei der dritten und abschließenden Auflage am vergangenen Samstag verzeichnete „Huppi“ mit Diskus (44,67 m) und Hammer (49,48 m) zugleich seine besten Einzelleistungen. Der Rustikal-Techniker brachte wie eh und je für seine Natur- und Schnellkraft mit der Kugel nur Unterbelichtetes zustande. Diesmal war es vor dem Komma zumindest zweistellig. Dahinter sowieso. Zumindest elegant als Zahlendreher von 10,01 m. Beim hochkarätigen, vereinsinternen Duell im Diskuswurf der W 30 drehte Sabine Rumpf (*1983) nach der vorwöchigen Niederlage den Spieß gegen Julia Bremser (*1982) mit 54,11 zu 52,92 m um.
Der selbständige Friseurmeister Swen Linden (*1967) vom gastgebenden Leichlinger TV unterstrich Samstag beim Werfertag seines Klubs, dass er trotz eingeschränktem Training und dem auch vor ihm nicht Halt machenden biologischen Prozess immer noch blendend mit dem Hammer umzugehen vermag. Seine 53,93 m mit dem 7,26 Kilogramm schweren Gerät können sich für die M 45 durchaus sehen lassen. Obwohl die Reihenfolge Kugel vor Diskus diesmal stimmig war, fabrizierte Ralf Unger (*1947) vom TuS Buir sechs „Fahrkarten“, im Fachjargon o.g.V. genannt. Der noch kurzzeitig 66-Jährige bewies anschließend mit 45,72 m im Diskuswurf seine anhaltend konstante Form mit der 1-Kilo-Scheibe, blieb auch im dritten saisonalen Wettkampf mit 45,72 m jenseits der echten oder imaginären 45-Meter-Marke. Damit lag er sogar klar vor den Pulheimern Willi Mandt (41,83 m) und Rekonvaleszent Rolf Griesberg (37,67 m) aus der M 60. - Freunden einer gepflegten deutschen Sprache werden sich beim Studium der Online-Ergebnisliste die Fußnägel aufrollen. Da wir aus dem Gewichtwurf verhunzend der Gewichtswurf. Welch ein Humbug des Software-Anbieters Seltec. Es heißt ja auch nicht, um es ganz deutlich zu machen, Speerswurf. Bei Diskuswurf und Kugelstoßen könnte ein Legastheniker noch ins Grübeln kommen. Aber, oh Wunder, bei der M 50 – 55 steht plötzlich „Gewichtwurf“. Zwar richtig, aber irgendwie inkonsequent.
Recht übersichtlich ging es gestern beim Werfertag der LG Haltern auf dem Senioren-Sektor zu. Sowohl qualitativ wie quantitativ. Mehr zu diesen drei Veranstaltungen unter www.lsg-goldenergrund-selters.de , www.ltv-leichtathletik.de und www.lg-haltern.de sowie darüber hinaus auf www.ladv.de .
Ralf Unger bestätigte mit dem Diskus respektable Frühform
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Troisdorf/Niederselters/Lübeck/Krefeld, 08. April 2014) Hochkonjunktur haben derzeit die Werfertage landauf, landab. Völlig unmöglich, sie flächendeckend allesamt in der Berichterstattung beackern zu wollen. Exemplarisch haben wir uns vom vergangenen Wochenende drei herausgepickt. Wem das nicht genügt, der sei auf den Online-Ergebnisdienst bei www.ladv.de verwiesen. Sie haben mehr zu bieten, ohne indes den Anspruch auf Vollständigkeit erheben zu können und wollen.
Lampis-Mitglied Ralf Unger (*1947) vom TuS Buir aus Kerpen im Rheinland (genau - der Heimatort der Brüder Michael und Ralf Schumacher) sorgte aus Senioren-Sicht für die herausragenden Leistungen beim Meeting der LG Troisdorf im Aggerstadion. Kuriosum am Rande: Der noch 66-Jährige hatte hinter dem Komma zweimal die gleiche Zentimeterzahl. Er stieß die Kugel in der M 65 auf 13,42 m und warf den Diskus bei sehr ausgeglichener Serie und für ihn ungewöhnlich wenigen Fehlversuchen (nur im letzten Durchgang) 45,42 m weit. Damit bewegte er sich etwa im Rahmen der 46,50 m vom vorwöchigen Saisonauftakt in Übach-Palenberg bei Aachen. Alle Ergebnisse siehe www.troisdorfer-lg.de .
Beim zweiten diesjährigen Werfertag der LSG Goldener Grund in Niederselters stand das vereinsinterne Duell im Diskuswurf der W 30 klar im Mittelpunkt des Geschehens. Nicht nur durch die Senioren-Brille betrachtet. Diesmal hatte Julia Bremser (*1982) mit 54,15 m gegen die 53,66 m ihrer etwas höher eingeschätzten Klubkameradin und Trainingspartnerin Sabine Rumpf knapp das bessere Ende für sich. Mit dieser Adresse geht es zur Online-Ergebnisliste: www.lsg-goldenergrund-selters.de
Bereits die 55. Auflage erlebte der Werfertag von LBV Phönix Lübeck. Da es unter www.diewerfer.de einen ausführlichen und kompetenten eigenen Bericht aus der „Feder“ von Ex-Kugelstoßer und Trainer Uwe Mundt gibt, beschränken wir uns auch hier auf die „Schmankerl“. Als da wären die 41,61 m im Diskuswurf der W 30 von Claudia Kohnke (*1981) vom gastgebenden Verein und die 51,46 m im Hammerwurf der M 30 vom für zwei Jahre beruflich nach Schleswig Holstein delegierten Bayern Peter Huber (*1981) vom TuS Alztal/Garching.
Spannendes deutsches Duell im Kugelstoßen der W 45
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Budapest/Krefeld, 30. März 2014) Einmal mehr hieß es auch gestern bei den Hallen-Weltmeisterschaften mit Winterwurf in Budapest (Ungarn) bei den zuverlässigen deutschen Senioren-Werfern/innen "unsere täglichen Medaillen gebe uns heute". Selbst ein so genannter Doppelsieg war im Sortiment, den es sprachlich streng genommen natürlich nicht gibt. Egal. Den lieferten sich auf recht hohem Niveau mit knappem Ausgang im Kugelstoßen der W 45 die national bereits der W 50 angehörende Jana Müller-Schmidt (12,86 m) und die vom neuerlichen M-35-Weltmeister Andy Dittmar trainierte Carmen Hildebrandt (12,76 m). Zwei Altersetagen höher heimste Lampisianerin Carola Petersen mit 11,00 m Silber ein. Das wird die ehedem tomatenblonde Lüneburgerin mit je einem lachenden und weinenden Auge quittiert haben. Denn bei besserer Tagesverfassung wäre der Titel bei 11,57 m auch nicht aus der Welt gewesen. Für das begehrteste Edelmetall sorgte noch Bianca Overkamp mit 43,62 m im Diskuswurf der W 35.
Nehmen wir noch eine kleine Anleihe bei unserem westlichen Nachbarn Belgien. Die im niederbayerischen Grafing nahe München lebende, liebende und trainierende Margarete Tomanek gewann den Gewichtwurf der W 60 souverän mit 15,51 m. Das ist, ein Laie wird es kaum glauben, obwohl ja auch Winterwurf-Konkurrenzen unter freiem Himmel stattfinden, ein Hallen-Wettbewerb. Verrückt, manchmal auch für Teilnehmer und Zuschauer nicht ungefährlich. Bleibt zu hoffen, dass sich auch in dieser Disziplin tummelnde WM-Touristen im Nationaltrikot nicht um Kopf und Kragen gebracht haben. Unbeteiligte Dritte selbstverständlich eingeschlossen.
Eingedenk unserer Kolumne im Fenster Nachrichten erheben wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit der weiteren deutschen Medaillengewinner von Samstag: Kugel, M 70: 3. Lutz Caspers 13,45 m; Diskus, W 75: 2. Peter Speckens 37,16 m; Speer, M 55: 3. Reinhold Paul 51,24 m; M 80: 2. Manfred Hoffmann 33,43 m, 3. Ernst Horak 30,84 m; Hammer, M 50: 3. Viktor Hansen 54,41 m. – Diskus, W 40: 2. Bettina Schardt 42,37 m; Speer, W 70: 2. Ingrid Holzknecht 21,23 m.
Regina de Facendis und Walter Kühndel mit dem Speer vorn
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Budapest/Krefeld, 31. März 2014) Nun sind wir als auf Stoß/Wurf herunter gebrochenes Fachorgan keineswegs der Meinung, dass der Zweite der erste Verlierer ist und Medaillen das Maß aller Dinge sind. Aber es ist nun einmal der Fluch der bösen Tat, dass auch wir uns durch die Werferbrille gesehen auf die Glanzlichter konzentrieren wollen, um nicht einem Börsenbericht gleich Zahl an Zahl zu reihen. Da würde sich der zunächst geneigte Betrachter schnell gelangweilt abwenden. Dafür gibt es schließlich eine Ergebnisrubrik oder die Online-Ergebnisliste, so bescheiden sie von den Hallen-Weltmeisterschaften in Budapest auch unter http://budapest2014.hu/index.php/en/results/ daher kommen mag.
Aus der eingeschränkten deutschen Sicht waren es am gestrigen Schlusstag der Titelkämpfe endlich auch die Speerwerfer, paritätisch auf weiblich und männlich verteilt, die erfolgreich nach Gold schürften. Beide Lampis-Mitglieder dazu, was unsere Freude verständlicherweise erhöht. Regina de Facendis, Tochter des 2002 verstorbenen einstigen Hammerwurf-Pioniers Ernst Klement, gewann überlegen mit 33,85 m und einem Vorsprung von 3,30 Meter die W 55. Walter Kühndel setzte als Sieger der M 60 (55,76 m) noch einen drauf und gab schon dem Zweitplatzierten um 4,38 m das Nachsehen. Sicherlich ein erhebendes Gefühl, dermaßen entspannt zu Ehren zu kommen. Wobei wir allerdings nichts zur Chronologie sagen können, da dieses Abziehbild einer Ergebnisliste lediglich die Bestweite widerspiegelt.
Einen Dreifach-Triumph gab es gar im Gewichtwurf der W 75 zu feiern, wobei in dem immerhin siebenköpfigen Feld das Trio Brita Kiesheyer (11,12 m), Brunhilde Ponzelar (10,38 m) und Gisela Thevessen (9,83 m) ausnahmslos dem CSV Marathon Krefeld angehört. Das dürfte ein Novum in der WM-Geschichte sein. Susanne Wissinger (10,75 m) hatte, wofür sie nichts kann, bei ihrem Erfolg in der W 80 lediglich eine Gegnerin hinter sich zu lassen.
Christian Welke bot von den vielen Platzierten im Nationaltrikot mit Deutschland oder neuerdings Germany auf der Brust als Fünfter einer in der Spitze enorm ausgeglichen besetzten Diskuswurf-Konkurrenz der M 50 mit 48,40 m eine sehr gute, leider nicht von Edelmetall gekrönte Leistung.
Werfen wir im buchstäblichen Wortsinne noch einen Blick über die nicht mehr vorhandenen Grenzzäune im vereinigten Europa. Trifft im Übrigen nachbarschaftlich gesehen aus Ungarn und Deutschland zu. Unser Österreich-Repräsentant Gottfried Gassenbauer, Sieger unter dem Hallendach mit dem Wurfgewicht, fand in seiner „Schokoladendisziplin“ Hammerwurf trotz starker 55,61 m im Russen Bobryshev (58,70 m) seinen (Welt-)Meister.
Weitere Medaillengewinner: Hammer, M 75: 2. Peter Speckens 38,85 m; Gewicht, M 80: 2. Werner Erben 14,01 m; M 85: 2. Joachim Fiedler 8,86 m. – Speer, W 50: 3. Angela Müller 36,86 m; Hammer, W 40: 2. Bettina Schardt 43,20 m.