Diskuswerfer Ralf Mordhorst feierte nationalen Einstand in der M50

(Berlin/Hamburg/Düsseldorf/Krefeld, 13. Februar 2023) Ein hell strahlendes „Nordlicht“ mit recht langem sportlichen Haltbarkeitsdatum auf extrem hohem Niveau feierte am vergangenen Wochenende seinen Einstand in der ausschließlich bereits national gültigen neuen Altersklasse M50. Diskuswerfer Ralf Mordhorst (*11.05.1973; im Bild) vom LC Lübeck fuhr allerdings bei den Norddeutschen Winterwurf-Meisterschaften der Klassen U16 bis Senior:innen in Berlin aus gutem Grund zweigleisig. Der noch 49-Jährige gewann zunächst Samstag überlegen den Wettbewerb der M50 mit 51,43m. Tags darauf belegte er in der Männer-Konkurrenz mit der 2-Kilo-Scheibe den zweiten Platz. Die hier erzielten 48,50m sind in der Relation weitaus höher anzusiedeln. Der Unterschied beträgt gemeinhin fünf bis acht Meter. „Den kleineren und  500 Gramm leichteren Diskus muss dann wohl auch mal im Training werfen“, konstatierte er gehörigen Gewöhnungsbedarf.
Allerdings vorerst noch nicht. Denn der Mann aus der Hansestadt hat für die Hallen- und Winterwurf-WM 2023 im polnischen Torun gemeldet, wo er nach internationalem Standard in der M45 mit den schwereren Geräten bei Kugel, Diskus und Wurfgewicht in die verschieden großen Ringe muss. Daran wird einmal mehr die schizophrene hausgemachte Regel des DLV offenkundig. -
Alle Resultate unter diesem Link.

Nicht viel Betrieb unterm Hallendach bei gemeinsamen Landesmeisterschaften

Zeitlich teilweise überlappend fanden gestern die gemeinsamen Landeshallenmeisterschaften der Ü30-Generation von Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein statt. Es war allerdings mit insgesamt 184 Gemeldeten quantitativ nicht besonders viel Betrieb unter dem Dach der Leichtathletikhalle in Hamburg. Das schließt freilich nicht zugleich die eine oder andere gute Leistung aus. Das zu begutachten überlassen wir dem Interesse der geneigten fachkundigen Leser mit dem Hinweis auf die Ergebnisliste
Gleichermaßen die des vierten Tages der 4.Winterwurfserie nebst zweier Hallenwettbewerbe des TV Angermund an und in der Halle vom Arena-Sportpark in Düsseldorf. Vom mit einem Weltrekord garnierten Stabhochsprung haben wir bereits heute Vormittag in unserem Fenster Nachrichten mit einem eigenständigen Beitrag berichtet.  

Wurf-Fünfkampf: Rainer Horstmann scheiterte knapp am 4.000er...

(Lanaken/Villmar/Krefeld, 09. Oktober 2022) Nicht allein wegen des Mehrkampfes waren gestern beim Kampersmeeting im belgischen Lanaken nahe der niederländischen Grenze zu Maastricht unter den Wurf-Fünfkämpfern eine gehörige Ausdauer und Wettkampfhärte gefragt. Statt „scheibchenweise“ mit einigen Altersklassen nach und nach abzuwickeln, wurde das gesamte Teilnehmerfeld lediglich unterteilt nach männlich und weiblich ab M/W 20 mit erheblichen Zeitverzögerungen durch die fünf Wettbewerbe „geprügelt“. Die Gelackmeierten waren jene, die lediglich zu den ebenfalls ausgeschriebenen Solo-Disziplinen gemeldet hatten und irgendwann ohne es zu kommunizieren fernab des eigentlichen Zeitplanes als „fünftes Rad am Wagen“ angehängt wurden.
Für einen aus dem ursprünglich deutschen Quintett bei guter Spätform höchst ärgerlich, das Unternehmen „Saisonbestleistung“ bei vom Wetter recht guten äußeren Bedingungen unverrichteter Dinge als Tankausflug nach Belgien (was sich allein deshalb bei einer Entfernung vom 102 km nicht rechnet) abhaken zu müssen. Kugelstoßer Ralf Unger (*1947) vom TuS Buir schien den verbrannten Braten schon vorher gerochen zu haben und reiste aus Kerpen erst gar nicht an. Alles richtig gemacht, Zeit und Geld (bis auf die vorher fällige Startgebühr von drei Euro) gespart!

... es reichte indes zum klaren ersten Platz der DLV-Bestenliste

Allerdings hat sich für ein Trio der Trip beim späten Saisondebüt in diesem Vielseitigkeitswettbewerb gelohnt. Allen voran bei Rainer Horstmann (*1957) vom TSV Kirchlinde. Der Dortmunder verpasste mit 3.970 Punkten denkbar knapp den begehrten 4.000er Gipfel. Die fehlenden 30 Zähler ließ er am ehesten in seiner Paradeübung Diskuswurf liegen, wo er mit 40,56m recht deutlich unter seiner Saisonbestleistung von 45,70m blieb. Gleichwohl gewann der pensionierte Polizeibeamte den Pokal für die klassenübergreifende All-Star-Wertung und katapultierte sich mit einem klaren Puffer an die Spitzenposition der DLV-Bestenliste im Wurf-Fünfkampf der M65 (sie nennen es fälschlicherweise Werferfünfkampf), den bislang Hubert Berger (*1954) vom TSV Schwabmünchen mit 3.488 Punkten innehatte.
Dermaßen weit ging es für die Klubkameraden vom Team Voreifel in Euskirchen bei ihren jeweiligen Klassensiegen bei indes übersichtlicher Konkurrenz nicht voran. Martin Baranzke (*1963) schob sich mit 2.718 Punkten auf den zehnten Rang der M55 und Herbert Mussinghoff (*1949) mit 2.840 Punkten auf Platz 16 der M70. Alle Resultate.

Schwache Beteiligung beim 36. Stoßer- und Werfer-Treff

Leider zeigte vor allem der veranstaltende Walter Haas gestern beim 36. Stoßer- und Werfer-Treff der LF 1987 Villmar das größte Durchhaltevermögen. Die Teilnahme war selbst bei den sonst so wettkampffreudigen männlichen und weiblichen Senioren in Klasse wie Masse sehr überschaubar (siehe Ergebnisliste). Wenngleich spät in der Saison, begreifen einige immer noch nicht, insbesondere aus der hessischen und angrenzenden Region, dass sie sich den Ast absägen, auf dem sie selber sitzen.

Teodora Albrecht steigerte elf Jahre alten Landesrekord von Sigrun Kofink

(Crailsheim/Krefeld, 30. September 2022) Anlässlich einer lupenreinen Wurfveranstaltung im für sie sehr nahen Crailsheimer Schönebürgstadion gab es bei ihrem „Quasi-Heimspiel“ mal wieder einen schon lange nicht dagewesenen gemeinsamen Auftritt des werfenden Ehepaares Teodora und Hermann Albrecht (beide im Bild) von der SpVgg. Satteldorf. Für die Frau des Hauses, noch ohne jeden Wettkampf anno 2022, ging es in der so genannten späten Saison vornehmlich darum, DM-Normen für 2023 einzusammeln. Sofern überhaupt irgendwelche nationalen Meisterschaften stattfinden werden, die bislang noch gaaanz weit weg in den Sternen stehen.
Ungeachtet dessen darf das Unternehmen als gelungen bezeichnet werden. Die resolute 76-jährige Wurf-Allrounderin hakte das in der W75 souverän mit Hammer (29,91m) und Speer (19,04m) ab, verbesserte mit 9,87m gar den elf Jahre alten württembergischen Rekord  der dreifachen Deutschen Meisterin (1960, ’61 und ’63) und 2015 verstorbenen Sigrun Kofink (*1935) vom TV Rottenburg um zwölf Zentimeter.

„Herminator“ warf mit 46,09 Meter Weltjahresbestweite

Ursprünglich  wollte der mit noch nicht diagnostizierten gesundheitlichen Problemen kämpfende Hermann seine „Chefin“ lediglich begleiten und coachen. „Jetzt bist du schon einmal da, dann kannst du auch mitmachen“, überredete sie ihn. Es sollte sich für den „Herminator“ vor allem in seiner Parade-Disziplin Hammerwurf lohnen. Der inzwischen 82-jährige Weltkrekordler der M80 (50,69m) steigerte trotz der ungünstigen persönlichen Voraussetzungen in seinem erst zweiten diesjährigen Wettkampf seine Saisonbestleistung um fast vier Meter auf die neue Weltjahresbestweite von 46,09m. Ganz seinen stets hohen Ansprüchen angemessen, war er dennoch nicht zufrieden. Das nennt sich dann wohl Luxusproblem. - Alle weiteren Resultate unter dieser Verlinkung.

Werfertag des VfL Gladbeck kann getrost als Musterbeispiel herhalten

(Gladbeck/Alzey/Essingen/Übach-Palenberg/Krefeld, 05. Oktober 2022) Fast schon ein Klassiker wie das Ereignis selber ist der Werfertag des äußerst rührigen VfL Gladbeck am sich zum 33. Mal jährenden „Tag der Deutschen Einheit“ in der schmucken Vestischen Kampfbahn der Stadt an der Grenze vom Nordrhein zu Westfalen. Eine mit sehr viel Liebe zum Detail im Vorfeld, währenddessen sowie der Nacharbeitung von Chef-Organisator Rainer Krüger und seinem großen Team der helfenden Hände durchgeführten Veranstaltung. Selbst nicht gestellte Fragen wurden via E-Mail an die Gemeldeten oder deren Vereine beantwortet. Da wehte ein Hauch von atletiek.nu, dem grandiosen Meldeportal der Niederländer und Belgier, bis hin zu Staus im Wettkampfbüro entkrampfenden Vorkasse via Überweisung.
Beinahe müßig zu erwähnen, dass ein Catering unter dem Schutz des Tribünendaches mit Kaffee, Kuchen und Thüringer Rostbratwürstchen vom Grill zu ausgesprochen volkstümlichen Preisen für das leibliche Wohl der vielen Teilnehmer ab U14 bis zu den zahlreich vertretenen Senioren vor allem der männlichen Fraktion sorgte. Die Siegerehrung für die bis zu drei Erstplatzierten ließ ebenfalls nicht allzu lange auf sich warten. Dauer: Eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen. Der Selbsttest meinerseits als kugelstoßender Sportjournalist gibt darüber „beredt“ Auskunft. Das Rund-um-sorglos-Paket wurde garniert durch einen herrlichen Altweibersommer-Tag bei Temperaturen um die 20 Grad. Ideal für Stoß und Wurf. Für die unendlich vielen Freunde der Statistik geht es mit folgender Verlinkung zur Online-Ergebnisliste von Cosa Win. Also nicht im kunterbunten SELTEC-Mix, und mithin noch eine „Win-win-Situation“.

Margret Klein-Raber mit einem „Viertausender“

Bereits zwei Tage zuvor stand beim Werfer-Meeting im Wartburgstadion in Alzey (Rheinhessen) mit dem bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexico City hammerwerfenden, aus Duisburg-Meiderrich stammenden Lutz Caspers (*10.04.1943) ein im 80.Lebensjahr stehendes Urgestein auf dem Kommandostand. Mein langjähriger Sportkamerad vom Niederrhein machte es mir einfach, sandte mir ein kleines Resümee seiner Veranstaltung per E-Mail: „
Bei den Senioren fiel mir insbesondere Markus Follmann vom LT DSHS Köln aus der M50 auf. Er ist sehr athletisch und schnellkräftig, hat mich für einen Kugelstoß-Spezialisten mit starken 15,71m mit dem 11,34 kg schweren Wurfgewicht beeindruckt.
Margret Klein-Raber vom LC Rehlingen erzielte mit 4.286 Punkten ein Spitzenergebnis in der W55, darunter hochklassige 16,04m im Gewichtwurf. Die Teilnehmerzahl war diesmal überschaubar, da ein Teil meiner Stammbesucher wie Bettina Schardt, Ellen Weller, beide von der MTG Mannheim, und andere am nächsten Tag bei den Baden-Württembergischen Meisterschaften im Wurf-Fünfkampf in Essingen im Einsatz waren. Mit dem Wetter hatten wir großes Glück, dass wir den Wettkampf trocken über die Bühne gebracht haben. Das war vorerst mein letzter Werfertag, da im nächsten Jahr unser Stadion umgebaut wird.“

Josef Halder knackte ebenfalls die 4.000-Punkte-Marke

Stichwort BW-Titelkämpfe: Das klassenübergreifend und jenseits der magischen 4.000-Punkte-Resultat beste Ergebnis in durchweg dünn besetzten Feldern erzielte Jung-Achtziger (oder noch in Lauerstellung?) Josef Halder (*1942) von der SpVgg. Rommelshausen-LA Kern mit 4.214 Zählern in der M80. Alles Weitere unter diesem Link.

Werfertag in Übach-Palenberg fiel dem Kampfrichter-Mangel zum Opfer

Einer typischen Erscheinung in diesen vermaledeiten Zeiten von Corona und seinen Folgeschäden fiel der Werfertag des SV Rot-Weiß Schlafhorst in Übach Palenberg bei Aachen zu Ehren seines verstorbenen Vereinsgründers und außerordentlich erfolgreichen Wurf-Allrounders Peter Speckens zum Opfer: Latenter Kampfrichter-Mangel. Leider schlecht kommuniziert und publiziert, da lediglich die via E-Mail Meldenden informiert wurden, Spätentschlossene jedoch die Reise für die Katz‘, aber nicht umsonst angetreten haben. Ökonomisch und ökologisch nicht verantwortbar.

Staffel-Weltrekordler Eduard Bscheid im Wurf-Fünfkampf der M90 vorn

(Bogen/Krefeld, 25. September 2022) Erstaunliche Leistungen waren in den oberen Alterssegmenten bei den Bayerischen Senioren-Meisterschaften im Wurf-Fünfkampf gestern in Bogen zu registrieren und notieren. Allen voran der „Stubenälteste“ Eduard Bscheid (*1932) vom TSV Unterhaching mit 3.653 Punkten in der M90. Obwohl wir das mit dem Senior-Vater unter lauter Senioren nicht genau wissen. Denn er hatte in seinem Klubkameraden Josef Haneberg (*1932) noch einen Mitstreiter, der nach Monaten älter sein könnte. Überhaupt scheint bei dem Münchner Vorstadtklub ein größeres Nest an Wurf-Allroundern zu existieren. Mit Ulrich Richter (*1936) kommt unter immerhin fünf Konkurrenten auch der Sieger der M85 (3.573) dort her. Ein „Viertausender“, das Tor zur Spitzenklasse, war indes bei den Männern durchgängig geschlossen.
Noch einige Worte zu Bscheid: Er ist als Startläufer am Weltrekord der deutschen 4x400-m-Staffel der M85 beteiligt, aufgestellt bei der Senioren-EM am 15.September 2019 in Venetien. Da ist mal eine breite Palette.

Ein stark hammerwurf- und gewichtwurflastiger „Viertausender“

Eva Nohl (*1948) vom TSV Langenzenn blieb es mit 4.227 Punkten in der W70 vorbehalten, für das einzige Resultat von jenseits 4.000 Zählern zu sorgen. Allerdings tun sich Kenner der Wurfszene schwer damit, der Hammerwurf-Weltrekordlerin eine große Vielseitigkeit zu attestieren. Die Eva aus dem Frankenland lebt in aller erster Linie von diesen immens vielen Punkten in ihrer Paradeübung (1.264) und dem stark artverwandten Gewichtwurf (1.001). Wie unschwer zu errechnen, ist das mit zwei Disziplinen schon mehr als die halbe Miete (2.265) oder 54 Prozent. Aber über die ungerechte Gewichtung in diesem Mehrkampf habe ich mir schon die Finger wund geschrieben, und dafür kann sie nun mal nix. Dass sie die Marktlücke erkannt hat, ist ihr schlussendlich nicht zum Vorwurf zu machen wie all den anderen Spezialisten aus diesem Bereich.

Mit ausgewogenen Leistungen trumpfte Jung-Seniorin Sabrina Zeug auf

Recht ausgewogen kommen dagegen die Leistungen der Jung-Seniorin und Nesthäkchen Sabrina Zeug (*1992) von der LG Oberland daher. Auch sie hat ihre „Sahneteilchen“ mit Hammer und Wurfgewicht, fällt jedoch beim größeren Rest vom Fest nicht derart krass ab. Das befähigte sie in Summe zu 3.813 Punkten in der W30. Ein formidables Ergebnis, da hier der Altersklassenbonus noch nicht so stark durchschlägt wie in den oberen Klassen ab M/W60 aufsteigend.

„Dauerbrenner“ Hubert Berger entschied das intensive Duell in der M65 für sich

Kommen wir noch zu einem Dauerbrenner der Zunft, dem früheren deutschen Juniorenmeister und mehrmaligen Senioren-Weltmeister im Diskuswurf, Hubert Berger (*1954; im Bild) vom TSV Schwabmünchen. Der Mann der vieles kann, eine Fahrrad-Manufaktur unterhält und Buchautor ist (unter anderem mit dem Szene-Roman „Das Schweigen der Hämmer“), gewann trotz eines lausigen Speerwurf-Resultats das Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem drei Jahre jüngeren Aleksandar Dundik (*1957) von der DJK Aschaffenburg mit 3.488 zu 3.460 Punkten. Abschließend sei für die Liebhaber von Raritäten in der Ergebnisliste noch besonders auf die M30 und 35 hingewiesen. Die sind schlechterdings einer Landesmeisterschaft unwürdig, grenzen an pure Startgeld-Verschwendung und Rufschädigung. Dieses Trio vom TuS Alztal durfte für diesen ausgewiesenen feuchten Kehricht sogar mangels weiterer Bewerber noch eine Silbermedaille in der freilich ziemlich wertlosen Mannschaftswertung abgreifen.