Lothar Fischer egalisierte mit 8,95m den Dreisprung-Weltrekord der M80
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Ingelheim/Krefeld, 21. Juni 2016) Schauen wir über den eignen Tellerrand unserer selbstbestimmten vordergründingen Mission uns für Stoß und Wurf stark zu machen hinaus. Die Meldung des vergangenen Wochenendes mit vielen Schauplätzen von Veranstaltungen querbeet durch die Republik kommt von den Südwest Senioren-Meisterschaften in Ingelheim. Lothar Fischer (*15.03.36) von der TG Waldsee egalisierte mit 8,95m gleich zum Auftakt im Wettbewerb der M65 den fast 23 Jahre alten Dreisprung-Weltrekord der M80 des Japaners Mazumi Morati. Da wird sich bei ihm, so er das sofort realisiert haben sollte, ein weinendes und ein lachendes Auge eingestellt haben. Zuvor hatte der immer noch sprungstarke 80-Jährige, der um seine stabilen, belastbaren Knochen zu beneiden ist, mit 4,06m im Weitsprung den Europarekord (4,07m vom 12.Juni 2010) des Finnen Samuli Korpi lediglich um einen Zentimeter verfehlt. Insofern zusätzlich ärgerlich, dass ihm dabei einen Gegenwind von 1,1m/sec. nicht nur ins Gesicht blies. Nun könnte gemutmaßt werden, dass der Mann aus der Pfalz zumindest den deutschen Rekord verbessert hat. Pustekuchen! Das schizophrene Nebeneinander von abwegiger nationaler und vernünftiger internationaler Regelung machte es möglich, dass der damals noch 79-jährige Hans Eberle (*1926) im 80. Lebensjahr stehende "falsche Achtziger" mit 4,18m diese Bestmarke bei der DM 2006 im Waldstadion in Aachen von DLV-Gnaden aufstellen durfte und immer noch hält. Übrigens bei Weitem kein Einzelfall.
Dieser Schwachsinn gehört schnellstmöglich abgeschafft. Allerdings nicht so einfach auf die Vergangenheit bezogen aus der unseligen Nummer halbwegs elegant wieder ‘raus zu kommen. Aber dafür gibt es ja viele kluge Köpfe im Bundesausschuss Senioren/innen mit Frontfrau und „Saarperle“ Margit Jungmann aus Rehlingen an der Spitze.
Später werden wir noch mit einer kleinen Auslese einen Beitrag in unser Schaufenster „Ergebnisse“ stellen.