DLV hebt hinsichtlich der Senioren-EM mahnend den Zeigefinger...

Kolumne

Das Wort am Sonntag

(Darmstadt/Braga/Krefeld, 16. Januar 2022) Längst hat es sich, wie wir aus etlichen Begebenheiten wissen, bis zu einigen handelnden Personen der über 50 hauptamtlichen Kräfte in der Geschäftsstelle des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) herumgesprochen, dass wir nicht zu den glühenden Verehrern dieser Senioren-feindlichen Dachorganisation mit seiner häufig nicht vorhandenen Informationspolitik für die fortgeschrittenen Generationen gehören. Vielmehr sehen wir uns nicht aus purem Spaß an der Schelte, sondern im Interesse der Sache anhand von untrüglichen, unumstößlichen, knallharten Fakten veranlasst, vollauf berechtigte Kritik zu üben.
Aber, schau an, können wir sie diesmal geradezu über den grünen Klee loben. Hinsichtlich einer Teilnahme bei den mittlerweile fix terminierten Hallen-Europameisterschaften mit Winterwurf der Ü35-Generation vom 20. bis 27.Februar 2022 in Braga (Portugal) wird wegen der Pandemie-Situation mahnend der Zeigefinger in die Tastatur gelegt (siehe Link). Wer genauer bis zur Fußnote hinschaut, der wird jedoch feststellen, dass dieses „Papier“ vom Elften im Elften 2021 stammt, folglich bei boshafter Betrachtung für einen Karnevalsscherz gehalten werden könnte.
Doch mitnichten: Es ist aktueller denn je, hat irgendwer (Urheber nicht genannt) in weiser Voraussicht die Vor- und Fürsorgepflicht für die zwangsverpflichteten Talente von gestern und vorgestern walten lassen. Chapeau! Applaus! Tusch! Narhallamarsch!

...abgesehen davon noch ein tränenreiches Rührstück

Da wir gerade schon in beiden Richtungen von Lob und Tadel unterwegs sind noch der Hinweis (den verdanke ich einem aufmerksamen Kollegen von der Süddeutschen Zeitung) auf ein tränenreiches Rührstück mit Bettlaken-Alarm in der miserabel gepflegten Senioren-Spielecke auf der Verbandsnetzseite (die ich selten besuche), wie toll dieser DLV angeblich ist. Aber die eigene Meinung ist selbstverständlich heilig, mag sie einer vor lauter Sozialromantik noch so exklusiv haben. Allerdings gibt es nur einzigartige Zahlen, Daten, Fakten, die dem oftmals widersprechen. Was mich betrifft, kann ich mich als berufsständisch organisierter Sportjournalist notfalls auf die Pressefreiheit berufen. Eingeräumt, dass ich zu meinem Leidwesen in großer Gesellschaft eben auch nicht ausnahmslos hundertprozentig richtig liege.
In diesem Sinne stets schön tapfer sein, einen zauberhaften Sonntag bei was auch immer, eine geschmeidige dritte Kalenderwoche und allzeit positiv sowie gesundheitlich negativ bleiben!