Senioren-WM: Kugelstoßer Andy Dittmar schlug in eigener Liga auf
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Málaga/Krefeld, 07. September 2018) Mister Unverwüstlich hat wieder einmal zugeschlagen. Erwartungsgemäß, sei hinzugefügt. Hätten Buchmacher Wetten darauf angenommen, dass er den Titel holt, wäre bei der Quote nicht mal der Einsatz ausgezahlt worden. Wenn er bei den Senioren in den Ring geht, heißt es für seine Mitbewerber – ausnahmsweise mal in Englisch, da es sich schön reimt – „The Best of the Rest“. So war es auch gestern beim morgendlichen Frühwerk (ab 9 Uhr) bei den Weltmeisterschaften in Málaga. Kugelstoßer Andy Dittmar (*1974) aus Thüringen schlug in einer eigenen Liga auf, die bei ihm anfängt und danach gleich wieder aufhört. Der 44-Jährige ist selbst im letzten Jahr der M40 selbstverständlich immer noch unverschämt gut, richtiger: herausragend. Allerdings waren seine zwölf „Opfer“ stetig abnehmend auch ausgesprochen schwach für globale Titelkämpfe. So war es am Ende bereits auf den Silberrang ein Vorsprung von gewaltigen 3,07 Meter. Lichtjahre in dieser technischen Disziplin mit den geringsten Weiten bei Stoß und Wurf. Sein Beitrag dazu: 17,72 Meter.
„Beim schlechtesten Ring der Welt bin ich mit dieser Leistung sauzufrieden“, schrieb uns Big-Andy von BiG Gotha per WhatsApp. Er fügte davon auch ein Bild-Dokument bei. Damit wollen wir jedoch unser Layout nicht verunstalten und haben dem abgelichteten Foto den Vorzug gegeben. Deshalb im Wortlaut: Der Belag wies/weist in Falllinie der Stoßrichtung mehrere Bierdeckel große Löcher auf. Eine solche Anlage wäre sogar einer Kreismeisterschaft absolut unwürdig gewesen. Wo haben die technischen Kommissare des Masters-Weltverbandes WMA bei der Abnahme eigentlich hingeschaut? Klar – mit Euronoten hinter der Brille und vor den Augen auch ausgesprochen schwierig!
Vermutlich noch ein Weltrekord durch Marianne Maier
Einen Strich durch die Rechnung unseres täglichen WM-Aufmachers mit lediglich einem Glanzlicht machte Marianne Maier. Unter einem neuen Weltrekord tut‘s die vielseitige Österreicherin mit Wohnsitz in der Schweiz nicht. Nach dem im Kugelstoßen (12,12m), den sie zuvor schon mit 11,80m selber hielt, steigerte die fortgeschrittene, immer noch sehr fesche Maid auch den im Siebenkampf der W75 auf 6.658 Punkte. Wobei wir es eingedenk der schlafmützigen WMA-Statistikerin (dazu auch die neue Kolumne im Beitrag zuvor) wie bei den Lottozahlen zunächst mit einem „Ohne Gewähr“ halten müssen. Es ist maßlos traurig, bei der Berichterstattung derartige Einschränkungen machen zu müssen. Bislang gelistet sind jedenfalls 6.519 Punkte der deutschstämmigen Christa Bortignon aus Kanada von den World Masters Games im August 2013 in Turin.
Alle übrigen Resultate vom gestrigen Tage unter diesem Link.