Sportsch(l)au: Essen mit dem Biorhythmus macht leistungsfähiger
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- Geschrieben von Prof. Dr. Ingo Froböse
(Köln/Krefeld, 12. September 2022) Es kursieren eine Menge Sportirrtümer, die so lange kolportiert und transportiert werden, dass sie irgendwann Mythenstatus erlangen, also für bare Münze genommen werden. Der Sport- und Ernährungswissenschaftler Prof. Dr. Ingo Froböse (im Bild) von der Deutschen Sporthochschule Köln, früherer Klasse-Sprinter beim einstmals ruhmreichen ASV Köln, nimmt sich derartiger Vorurteile im WDR2-Hörfunk und ARD-Morgenmagazin unter der Rubrik „Sportsch(l)au“ und anderen Publikationsmedien sowie seinem eigenen Internet-Portal an. Dank seiner freundlichen Genehmigung haben wir honorarfrei seit nunmehr über zehn Jahren in loser Folge bislang 107 Kapitel zu diesem Themenkomplex veröffentlicht. Kein Reservoir ist auf Dauer unerschöpflich, selbst wenn hin und wieder etwas Neues dazukommt. Deshalb werden wir gelegentlich frühere, allgemeinverbindliche und zeitlose Beiträge zur Auffrischung oder aber für im Laufe der Zeit hinzugekommene LAMPIS-Leser wiederbeleben. As
Innere Uhr des Menschen steuert die Stoffwechselprozesse
Die innere Uhr des Menschen ist verantwortlich für die Steuerung aller Stoffwechselprozesse. Dazu zählen etwa die Hormonausschüttung, die Verdauung, die Energiebereitstellung und auch das Hungergefühl. Entscheidend ist aber nicht nur wann gegessen wird, sondern auch was.
Wer angepasst an den biologischen Ablauf isst, verhindert, dass sein Stoffwechsel aus dem Rhythmus gerät und es beispielsweise zu Leistungstiefs und kalten Füßen kommt. Empfehlenswert ist eine ausgewogene Ernährung, die sich an den Bedürfnissen des Organismus‘ im Verlauf des Tages orientiert. Spätestens zwei Stunden nach dem Aufstehen sollte ein Frühstück mit viel Energie, das heißt Kohlenhydraten und etwas Fett, auf dem Programm stehen. Dadurch bekommt der Körper die nötige Energie für den Tag und wird leistungsfähiger. Vollkornbrot mit Käse bietet sich dafür beispielsweise an. Mittags sollte es viel Gemüse oder Obst sein. Abends ist erneut eiweißhaltige Kost wie Omelett und Fisch angesagt. Denn es stehen in der Nacht Reparaturprozesse im Körper an, die von den im Eiweiß enthaltenen Aminosäuren unterstützt werden.
Auf die einstmals propagierten Zwischenmahlzeiten sollte verzichtet und nur alle vier bis fünf Stunden gegessen werden. Also zu Zeitpunkten, zu denen der Körper ohnehin nach neuer Energie verlangt. Durch kleine Snacks zwischendurch wird einerseits der Verdauung keine Pause gegönnt, und andererseits bleibt der Insulinspiegel stetig hoch. Das kann zu einer Resistenz und damit in letzter Konsequenz zu Diabetes führen.