LG Kreis Verden durchbrach in der W60 erstmals die "Schallmauer"
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- Geschrieben von Manfred Stangl und Axel Hermanns
(Lage/Krefeld, 13. September 2022) Tragen wir noch nach, was im ersten Zugriff der zeitnahen Berichterstattung vom 48.DAMM-Finale vorigen Samstag im ostwestfälischen Lage unterging. Zumal es in der heutigen Zeit des allgemein in Spitze und Breite sinkenden Niveaus bei der Ü30-Generation getrost als Novum bezeichnet werden darf. LAMPIS-Mitarbeiter und DAMM-Experte Dieter Krumm, selber für die M70 der LAC Quelle Fürth mit der Kugel im Einsatz, entdeckte mit dem erstmaligen Durchbrechen einer „Schallmauer“ einen neuen deutschen Rekord. Seit 2004 beim Finale in Lübeck erstmals um den Titel im Programm, häufte die W60 der LG Kreis Verden mit ihrer viermal zum Einsatz gekommenen Frontfrau Brigitte Heidrich 6.011 Punkte an.
…und mindestens vier Doping-Kontrollen
Und noch ein Gedicht: Oftmals sind bei allen nationalen Senioren-Meisterschaften Türen mit der Aufschrift „Anti-Dopingkontrolle“ nur ein Mahnmal und eine Drohgebärde. Diesmal nicht. Dem „Nachwuchs ein Chance“ fungierten vier Teens und Twens im geschätzten Alter von knapp jenseits der Volljährigkeitsgrenze für die NADA allem Anschein nach hospitierend (auch hier braucht es Nachwuchs) als Einholkommando für die ausgeguckten Probanden. Soweit es durchsickerte, wurden dem Vernehmen nach im Sprint, über 800m, sowie im Weit- und Hochsprung insgesamt vier Zielkontrollen durchgeführt. Ein kontrollierter Senior, der erstmals dieses Prozedere des Müssenmüssens der peinlich genau beaufsichtigten Urinabsonderung über sich ergehen lassen musste, sprach hinterher von einem menschenunwürdigen Akt. Details schenken wir uns jetzt.
Nun hoffen wir mal inständig, sind aber außerordentlich zuversichtlich, dass es keine weitere Duplizität von vor 18 Jahren in der Hansestadt Lübeck geben wird. Dort waren seinerzeit vier der fünf Dopingkontrollen positiv. Das verstieg den damaligen DLV-Präsidenten Clemens Prokop zu der tollkühnen Hochrechnung und später korrigierten Aussage, dass 80 Prozent aller Senioren gedopt seien.
Damals wie heute gilt der Grundsatz, vor Öffnung des Mundes das Gehirn einzuschalten.