Ein kleines Sammelsorium aus der (Senioren-)Leichtathletik

Kolumne

Worte am Mittwoch

(Darmstadt/Erding/Tampere/Krefeld, 12. Oktober 2022)
Beginnen wir mit einer Plattitüde mit hoher Trefferquote: Und erstens kommt es anders, als man(n)/frau zweitens denkt. Zum Monatsanfang habe ich geschrieben, dass es in der Orientierungs- und Findungsphase des Kürzertretens an dieser Stelle und auf dieser (Äther-)Welle wöchentlich mindestens ein neuer Beitrag veröffentlichet wird. Später konkretisiert unter der Kolumne Worte am Mittwoch. Aus „mindestens einer“ sind daraus schlussendlich innerhalb von sieben Tage sechs Artikel geworden. Klar, dass ich es mir als unverändert engagierter Sportjournalist des Erstzugriffes der Exklusivmeldung mit Hintergrundinformationen habe gestern nicht entgehen lassen, über den Super-GAU (Größter angenommener Unfall) bei der European Masters Athletics (EMA) zu berichten. Doch nach diesem kleinen Vorgeplänkel nunmehr zum neuen Format mit oftmals alten Bekannten, die sich immer wieder als Zielscheibe präsentieren.

Statt Verschlankung Energie- und Geldverschwendung beim DLV   

Genauso bekannt, dass wir allesamt in einer Zeit leben, in der mit den Elementen von Mutter Natur sehr sorg- und sparsam gehaushaltet werden soll(te). Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) dreht jedoch den Wasserhahn für seinen eh bereits vorhandenen administrativen Wasserkopf mit über 50 hauptamtlichen Kräften in der Geschäftsstelle sowie 68 Bundes- und elf Stützpunkttrainern weiter auf. Er hat auf seiner ach so wichtigen und innovativen „Ständigen Konferenz Leistungssport“ Anfang Oktober die Stelle des DLV-Sportdirektors ausgeschrieben. Das steht diametral zu den Vorschlägen von Jürgen Mallow, der diese Position einige Jahre bekleidete, den monströsen, unüberschaubaren und uneffizienten Verwaltungsapparat erheblich zu verschlanken (siehe Verlinkung).
Bleiben wir im energetischen Bilde: Das verschlingt weitere Kosten für Heizung und Strom für dessen Büro. Ganz zu schweigen davon, das nicht vorhandene Geld für ein sechsstelliges Gehalt jenseits von 100.000 Euro plus Arbeitgeberanteile für Sozialversicherung und Beiträgen zur Berufsgenossenschaft auszugeben. Kurzum: Gewissermaßen nach Känguruart große Sprünge mit leerem Beutel zu machen. Das verstehe wer will und kann?! 


Diskuswurf-Ikone Ralf Mordhorst wurde bei der DM zur Dopingkontrolle "gebeten"

Es ist nichts so fein gesponnen, als das es käme nicht an das Licht der Sonnen. Obwohl das stets unter dem Mantel der Verschwiegenheit geschieht, mehr noch der absoluten Geheimhaltung. Schließlich gilt es die oftmals ominöse und übertriebene – ein Wortungetüm – Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) der Gralshüter bei der Europäischen Union (EU) zu wahren. Sei’s drum. Die seit Jahren eingeschlafenen Dopingkontrollen bei deutschen Meisterschaften der Senioren*innen wurden beim DAMM-Finale in Lage mit dem Vernehmen nach bei einem Quartett von Sprint, Mittelstrecke, Hoch- und Weitsprung wieder aufgenommen (wir berichteten). Auf dem zuverlässigen Obergefreiten-Dienstweg haben wir erfahren, dass die Fahnder der NADA auch eine Woche später bei der DM der Ü35-Generation in Erding im wonnevollen Einsatz für „sauberen“ Sport waren.
Da war es zumindest in einem konkreten Falle die unter Generalverdacht stehende Abteilung Schwerathletik in der Leichtathletik von Stoß und Wurf. Dabei sei vorausgeschickt, dass es zunächst nichts Ehrenrühriges ist, eine „Kostprobe“ seiner Körperflüssigkeit abgeben zu müssen, so sie denn nicht positiv ist. Das sah der in seiner knapp bemessenen Freizeit in seinem 50.Lebensjahr immer noch auf extrem hohen internationalen Niveau den 2-Kilo-Diskus werfende studierte und diplomierte Agrarökonom Ralf Mordhorst (*11.05.1973; im Bild) vom LAC Lübeck mit norddeutscher Gelassenheit ausgesprochen entspannt. Das mag auch der Tatsache entnommen werden, dass er uns gestern Abend um 22:34 Uhr MESZ per WhatsApp-Nachricht aus Woodstock in Ohio (USA) die Freigabe erteilte, seinen Namen veröffentlichen zu dürfen. Was allerdings nicht überliefert ist, wie lange er für das Prozedere benötigte. Das kann schon mal bis zu Stunden dauern, muss oben literweise reingeschüttet werden, damit unten ein bisschen was rauskommt.

Tipp für Ortskundige: European Masters Games 2023 in Tampere

Wem es losgelöst von dem organisatorischen Chaos bei der Senioren-WM 2022 sowie den exorbitant hohen Preisen in der Hotelerie und Gastronomie im finnischen Tampere gefallen hat, der kann anno 2023 seinen gewonnenen Ortskenntnisse in die sportliche Waagschale werfen. Denn dort finden vom 26.Juni bis 09.Juli 2023 die European Masters Games in 28 Sportarten statt, darunter als Filestück die Leichtathletik. Es darf getrost davon ausgegangen werden, dass sich Pleiten, Pech und Pannen nicht wiederholen. Denn kein Geringerer als der frühere Stabhochsprung-Überflieger Sergej Bubka aus der Ukraine ist der Präsident der federführenden International Masters Games Association (IMGA). Das Meldeportal ist im Übrigen für Frühentschlossene bereits geöffnet. Alle Details unter diesem Link.