Senioren-Verband EMA bediente sich illegal beschaffter E-Mail-Adressen

Kommentar

Nebenbei bemerkt

(Lausanne/Krefeld, 16. Oktober 2022)
LAMPIS-Leser wissen nicht nur mehr, sondern es vor allem eher. Stammbesuchern muss nicht erklärt werden, dass wir sehr zeitnah über die Abschaltung des Internet-Portals des europäischen Senioren-Verbandes European Masters Athletics (EMA) mit Sitz in Lausanne/CH berichtet haben. Doch wie erkläre ich es meinen Schutzbefohlenen, der männlichen und weiblichen Ü35-Generation, aus den angeschlossenen europäischen 52 Mitgliedsstaaten, die lediglich zu einem Bruchteil unsere Netzseite lesen und die wahren Hintergründe kennen? Nämlich der Schlampigkeit und Tatenlosigkeit der von Österreich nominierten unfähigen neuen Präsidentin Valentina Fedjuschina (im Bild), einer gebürtigen Ukrainerin und ehemaligen Weltklasse-Kugelstoßerin.

Getreu der Devise: "Legal, illegal, sch...egal"

Und so handelte EMA-Generalsekretärin Clarisse Duarte (Portugal), eingeräumt in gut gemeinter Absicht, auf Geheiß getreu der Devise „legal, illegal, sch…egal“. Dazu bediente sie sich einer justiziablen Beschaffung von E-Mail-Adressen bei irgendeinem uns nicht bekannten Lokalen Organisationskomitees (LOC) einer früheren Senioren-EM, vermutlich der unter dem Hallen-Dach im Februar 2022 im portugiesischen Braga. Ausgestattet mit diesem Material schrieb sie in einer Rundmail in „BCC“, also verborgener Empfänger (zumindest hier agierte sie mit Umsicht), an x Senioren*innen aus aller Herren Länder (eine davon wurde uns zugespielt) diesen aus dem Englischen übersetzten verniedlichenden Text: „Guten Abend, im Namen des EMA-Präsidiums möchte ich Sie darüber informieren, dass unsere Website derzeit umgebaut wird, da das Unternehmen, das die Website verwaltete, gewechselt hat. Wir werden versuchen, uns in dieser Übergangsphase so kurz wie möglich zu fassen (wo soll das sein?, die Redaktion). Vielen Dank für Ihr Verständnis! Mit freundlichen Grüßen, Clarisse Duarte, EMA General Secretary.“

Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich völlig ungeniert

Soweit, so schlecht. Denn: Schlussendlich wurde hier gleich von zwei Seiten, dem LOC und der EMA, gegen Artikel 4, Abs.1 der EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) verstoßen. Die sieht den Schutz personenbezogener Daten vor, die weder zur Einsicht, noch Weitergabe an Dritte verwendet werden dürfen. Punkt! Basta! Aus! Und daraus wird kein Kavaliersdelikt, weil es um die Information von Sportlern*innen geht.
Klar: Wo kein Kläger, da kein Richter. Doch es wirft auch in diesem konkreten Fall ein Schlaglicht darauf, mit welcher Nonchalance, aber auch Skrupellosigkeit von Fedjuschina und Konsorten verfahren wird. Das Quintett selbst befindet sich nach unserer Kenntnis indes derzeit noch in einem rechtlosen Zustand, da es immer noch nicht ins Vereinsregister des Kantonsgerichts von Waadt/CH eingetragen ist. Das macht es jedoch keinen Deut besser.
Oder: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich völlig ungeniert.