Senioren-Hallen-EM in Braga oder das Format des Grotesken

Kommentar

Nebenbei bemerkt

(Braga/Krefeld, 10. Januar 2022; 08:30 Uhr)
Ursprünglich wäre gestern (Sonntag, 09. Januar, 24 Uhr) der ultimative Meldeschluss für die 13.Hallen-Europameisterschaften der Ü35-Generation vom 20. bis 27.Februar 2022 im portugiesischen Braga gewesen. Ursprünglich! Gäbe es da nicht Kurt Kasche als Präsidenten der veranstaltenden European Masters Athletics (EMA). Der 66-jährige Frontmann hat es  während seiner seit 2012 andauernden unseligen, mit Winkelzügen verlängerten Amtszeit (Ablauf 2020) nie genau genommen mit zuvor festgeschriebenen Meldefristen. NIE! Der nun „offizielle“ neue Termin ist Donnerstag, 13. Januar. Eine Richtschnur, die groteskerweise mit Bedingungen verknüpft ist. Wie bitte?

Vereinbarte Vorgabe sind mindestens 2.000 Meldungen

Wenn mindestens 2.000 Meldungen eingehen (aktuell 1.348) dann wird die Hallen-EM stattfinden. So das Lokale Organisationskomitee (LOC ) in Braga. Und schon kursieren die wildesten Gerüchte, angeheizt durch eine private deutsche Internetseite mit scheinbarer Seniorenkompetenz, ergänzt im Baltikum und vollendet bei den facebook-Freunden der EMA. Seit wann gibt ein örtlicher Organisator den Takt vor, wie hoch die Meldezahlen zu sein haben, um schlussendlich eine Meisterschaft durchzuführen?
Sicher deswegen, weil wohl ein Geheimpapier Braga/EMA (Präsident) existiert, das eine solche Vereinbarung mit Meldezahl-Garantie zur Grundlage der Ausrichtung macht, hat doch Kaschke bei Bewerbung der Portugiesen vollmundig und vollkommen realitätsfern den zuständigen Gremien in Braga rund 4.000 Meldende zugesichert. Es hat im Laufe der Jahre EM Halle Teilnehmerzahlen weit unter 2.000 gegeben. Die Titelkämpfe haben dennoch stattgefunden. Warum auch nicht!

Keinerlei Hinweise auf dem Mitteilungsorgan zu irgendwas

Nun liegt diese kontinentale Meisterschaft in Zeiten wie diesen unter besonderen Vorzeichen, die stark durch Corona beeinflusst werden. Aber warum gibt es dazu auf dem EMA-Internetportal keine Hinweise, warum werden die nationalen Verbände nicht informiert? Stattdessen immer wieder „News“, wo der Reisekönig Kaschke (im Bild) mal wieder einen Vertrag signiert oder seine „ach so enorm wichtige" Geschäftstätigkeit mit miles-&-more-Charakter publik macht. Warum gibt es keine konkreten Angaben zu Einreisebedingungen ins den Notstand ausgerufene Portugal (7-Tage-Inzidenz 1.670,1), wo doch weltweit die Hochrisikogebiete nur so aus dem Boden sprießen und schießen? Stand 09.Januar gibt es in Europa derer 33. Wie steht die portugiesische Regierung dazu? Was kosten Tests vor Ort und wie oft werden sie eingefordert? Wer zahlt? Fragen über Fragen. Aber keine Antworten! Warum gibt es keine Verlautbarung der EMA, ob Senioren*innen aus Ländern, die keinen EU-zertifizierten Impfstoff verwenden, überhaupt einreisen und mithin teilnehmen dürfen? Die EMA mitsamt (und erst recht) ihrem Präsidenten hat die Pflicht, darüber zeitnah zu informieren. Doch dieses Präsidium schweigt sich aus, geht mit seinen Schutzbefohlenen aus aller Herren Länder verantwortungslos und leichtfertig um.


Was wird bei einer Absage aus der nach der EM terminierten Generalversammlung?

Sollte die EM nicht stattfinden, was ist dann mit der nach ihrem Ende auf den 28.Feburar anberaumten Generalversammlung, wo K.K. endgültig seinen Hut nehmen müsste. Es geht die Kunde in der Insider-Runde, dass er darauf spekuliert, dass diese Versammlung ausfällt und er dann laut §14.1 der Satzung erst bei der nächsten Stadionmeisterschaft eine neuerliche Sitzung einberufen muss. Und diese nächste Freiluft-EM (an sich in 2023) gibt es noch gar nicht. Doch bei dieser dürftigen Denkweise hat sich der „(Ver-)Steuermann“ schwer verfahren. Schließlich besagt  §15.3 derselben Satzung, dass ein Fünftel der Mitgliedsverbände (= 10) eine Außerordentliche Versammlung einberufen kann. Und auch wird. Schon jetzt stehen 15 (!) nationale Verbände Gewehr bei Fuß, um in Europas Senioren-Leichtathletik wieder Ordnung einkehren zu lassen und um dieses Format des ständig Grotesken zu beenden.
Wenn die 13. Auflage abermals abgesagt und aufgeschoben werden sollte (die Entscheidung darüber fällt am 14.Januar), eine Generalversammlung wird es gleichwohl relativ kurzfristig und damit noch in diesem Jahr geben. Das ist dem Vernehmen nach so sicher wie das Amen in der Kirche.