Mit frühlingshaften Aphorismen gibt der "Götterbote" Einblicke in Privates
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- Geschrieben von Axel Hermanns
Glosse
Neben der Spur
(Jülich/Krefeld, 20. April 2018) Seine Netzseite heißt ue30leichtathletik, in der Dachleiste nennt er sie in grüner (soll ja Hoffnung bedeuten) Fettschrift „Athletenforum und Mitteilungsblatt“. Viel mitzuteilen hat er außer abzukupfern und zu verlinken allerdings meist nicht, der DLV-Senioren(ver)sprecher Alfred Hermes (im Bild) aus der einstigen Reaktorgemeinde Jülich im Rheinland. Selbst die Hallen-EM mit Winterwurf in Madrid fand bei ihm, der vor Ort war, lediglich in einem auf deutsche Athleten/innen bezogen statistischen Abklatsch der Ergebnisliste statt. Dass er mal eigene Beiträge zu allgemein die Senioren/innen interessierenden Themen mit Hintergrundberichten aufgreift, bleibt ausgesprochene Mangelware. Bloß nicht anecken wollen, immer schön mit dem Strom schwimmen. Eine schiere Unmöglichkeit, wenn er sein gewähltes Ehrenamt (da steckt das Wort Ehre drin) halbwegs gescheit ausüben wollte/würde, der Mittelstrecke laufende „Götterbote“, der mir bei der DM 2015 in Zittau freimütig erzählte, dass er sich mit all‘ seinen Aufgaben überfordert fühle. Was ihn nicht daran hinderte, noch weitere anzunehmen, ohne dafür die Befähigung zu haben. Notgedrungen ganz zu schweigen von denen, die uns nicht bekannt sind.
Mitteilungsbedürfnis a la Facebook und so weiter
Doch nun überrascht der 72-Jährige seine Leser und erfreut seine hämisch feixenden Kritiker (davon gibt es weit mehr, als er sich vorzustellen vermag) mit einem noch nicht dagewesenen Mitteilungsbedürfnis a la Facebook, Instagram, Twitter und was da sonst so noch alles kreucht und fleucht. Und zwar von und über sich selbst in einem bunt bebilderten Beitrag „Frühling – Erholung im Garten“ und dem Untertitel „Training und Sportberichte müssen warten“. Na, da schau her! Aber es wird noch besser. Mit frühlingshaften Aphorismen gewährt er dem bass erstaunten Betrachter tiefe Einblicke in Privates, dass er beim Frühstück auf seiner Terrasse die fliegende Artenvielfalt von Meisen, Buchfinken, einem Rotkehlchenpaar, den kleinen, flinken Zaunkönig, Amseln, Bienen, Schmetterlinge (kleiner Fuchs) und dicke Hummeln beobachtet, dabei trinkt – klar, natürlich frisch gepressten Apfelsinensaft (hoffentlich aus biologischem Anbau im eigenen Gewächshaus) – und speist. Verraten wir auch das noch unseren Stammbesuchern und Gelegenheitsgästen im Original-Wortlaut: „Dem Frühstücksei, dem Quarkbrot, bedeckt mit einem Blatt Salat und Tomatenscheiben, gewürzt mit Pfeffer und mit den Kräutern Schnittlauch, Bärlauch und Petersilie aus den Beeten.“ Und in die nahe Zukunft schauend: „Der Rhabarber verspricht auch baldigen Genuss.“ Doch wen soll das interessieren? Eine rein rhetorische Frage! Das hätte er bestenfalls seiner Frau ins Poesiealbum schreiben können.
Wer den Mann nach diesem geistigen Erguss an der falschen Stelle immer noch ernst nimmt, dem ist nicht mehr zu helfen. Das ist schlechterdings zum Fremdschämen oder Ablachen bis der Arzt kommen muss. Sogar einige seiner Klub- und Teamkameraden vom Pulheimer SC fragen sich, ob er den Knall noch nicht gehört habe?