Welle der Empörung zu den "China-Krachern" schwappt munter weiter

(Neu-Isenburg/Melsungen/Krefeld, 17. Juni 2018) Es war/ist nicht unsere originäre Baustelle, aber immerhin unser Bereich von Stoß und Wurf. Und da die Athletensprecher der Männer und Frauen genau wie bei den Senioren den Schlaf der Gerechten schlafen, haben wir uns dem Thema angenommen. Nämlich dem Start der drei chinesischen Hammerwerferinnen bei den Hessischen Hammerwurf-Meisterschaften in Neu-Isenburg. Er löste, wie bereits von uns beschrieben, großen Wirbel und Unmut bei den Aktiven, Vereinsvertretern, Zuschauern und der lokalen Presse aus. Die Welle der Entrüstung schwappte mit Leserbriefen weiter und erreichte auch uns mit einer Stellungnahme von kompetenter Seite. Alwin J.Wagner (*1950), Olympiasechster im Diskuswurf von 1984 in Los Angeles, war als Trainer der MT Melsungen unmittelbar beim Geschehen dabei.   

Alwin J.Wagner nimmt als betroffener Trainer Stellung

„Gut, dass LAMPIS diese Sache für eine noch breitere Öffentlichkeit aus der Werfer-Szene publik gemacht hat. Eine Hammerwerferin von mir gehörte ebenfalls zu den Leidtragenden. Lisa Arend, Jahrgang 1991, kann den Hammer über 45 Meter werfen. Aber bei den Landesmeisterschaften war sie irgendwie ,von der Rolle‘. Als sie hörte, es werfen zwei Chinesinnen in der Wertung mit, bekam sie ,das große Flattern‘ und fabrizierte drei ungültige Versuche. Ohne die beiden Damen aus dem Reich der Mitte, die ihren Lebensmittelpunkt zweifelsfrei nicht in Fränkisch-Crumbach haben, hätte sie zumindest den Endkampf erreicht und wäre bei der zu erwartenden, durchaus möglichen Leistung eine Medaillen-Kandidatin gewesen. Aber so ist es nun einmal. Wer immer dafür zuständig war, das zugelassen zu haben, hieß es auf Nachfrage, ,es habe alles seine Ordnung‘.
Schade, dass ich das nicht vorher wusste. Sonst hätte ich meinen alten Sportfreund  Mac Wilkins aus den USA veranlasst seinen iranischen Schützling Ehsan Hadadi, dem von Robert Harting denkbar knapp geschlagenen Olympiazweiten von 2012, während seines Deutschland-Aufenthaltes bei den Halleschen Werfertage für Melsungen starten zu lassen. Der hätte dann auch noch die Hessischen Landesmeisterschaften mitnehmen können, hätte mit Riesenvorsprung gewonnen und womöglich den hessischen Landesrekord (67,44m) von Michael Möllenbeck aus dem Jahre 1996 verbessert. Das kann doch nicht sein, oder? Hadadi hätte mit meinem Verein rein gar nichts zu tun, startet einmal für uns und steht am Ende des Jahres in den Bestenlisten ganz vorn. Ein Unding!“
Zitat Ende. Und dem ist auch unsererseits nichts mehr anzumerken.