Heutige "Tag des Murmeltiers" symbolisiert irgendwie den Corona-Alltag
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Krefeld und die weite Welt, 02. Februar 2022) Noch ein Fundstück aus dem Vorjahr, das ich, mich selber nicht mit geistigem Diebstahl beklauen könnend, mit weiterhin doppelter Aktualität 1:1 übernehmen kann:
Einfach mal in Zeiten wie diesen sich stetig überschlagender staatstragender neuer Horror-Meldungen zur verdammten Corona-Seuche etwas Erheiterndes, indes zugleich tröstend-Besinnliches. Denn just mit heutigem Datum ist jährlich wiederkehrend der „Tag des Murmeltieres“ oder im amerikanischen Original Groundhog Day. Ein in den USA und Kanada gefeierter Brauch. Allerdings: Der Überlieferung nach sollen es deutsche Siedler aus Westfalen gewesen sein, die diesen Wetterbrauch zu Mariä Lichtmess im 19.Jahrhundert in ihre neue Heimat in Pennsylvania exportiert haben. Er geht verkürzt wiedergegeben darauf zurück, mittels des aus dem Winterschlaf erwachenden Dachses zu erkennen, ob der Frühling schon naht. Und da der wiederum seinerzeit zumindest im genannten US-Bundesstaat selten anzutreffen war, haben sich die ehedem westfälischen Landwirte in ihrer Bauernschläue des schläfrig-dicken Murmeltieres bedient. Der wurde nämlich beim Fest verzehrt, muss folglich genießbar sein. Wem's schmeckt. Der possierliche Nager käme bei mir indes nicht auf den Teller.
Alter Brauch erlangte erst durch den kultigen Spielfilm weltweite Berühmtheit
Obwohl in völlig anderem Zusammenhang, hat dieses alt hergebrachte Brauchtum erst durch den inzwischen kultigen us-amerikanischen Spielfilm-Klassiker Groundhog Day (Und täglich grüßt das Murmeltier) aus dem Jahre 1993 mit Bill Murray, Chris Alliot und Andie MacDowell in den Hauptrollen weltweite Berühmtheit erlangt. Die sollten für einen kleinen Pittsburgher Fernsehsender aus dem tristen Nest Punxsutawney (das gibt es wirklich; siehe Link) in Pennsylvania vom ältesten, bis 1887 zurückgehenden Murmeltierfest der Welt berichten. Ein Schneesturm verhinderte jedoch zunächst die Rückkehr, sodass sie im Hotel festgetackert in Dauerschleife immer wieder denselben Tag erleben.
Wenn man denn so will, oder eigentlich eher nicht, hat es prosaisch formuliert irgendwie mit diesem coronären Zeitalter zu tun. Schließlich sind wir alle miteinander auch – bis auf kleine Abweichungen – auf die ziemlich gleichförmige Wiederholung unseres Alltags festgenagelt. Doch irgendwann wird auch das, wie im Film bei dem genannten Trio, mit einem Neuanfang zu Ende gehen.
Also bis dahin tapfer, munter und vor allem diszipliniert durchhalten!!! So schwer es bisweilen fallen mag.