Sportsch(l)au: Mit aktivem Stoffwechsel den Körper auf Touren bringen

(Köln/Krefeld, 22. März 2023) Es kursieren eine Menge Sportirrtümer, die so lange kolportiert und transportiert werden, dass sie irgendwann Mythenstatus erlangen, also für bare Münze genommen werden. Der Sport- und Ernährungswissenschaftler Prof. Dr. Ingo Froböse (im Bild) von der Deutschen Sporthochschule Köln, früherer Klasse-Sprinter beim einstmals ruhmreichen ASV Köln, nimmt sich derartiger Vorurteile im WDR2-Hörfunk und ARD-Morgenmagazin unter der Rubrik „Sportsch(l)au“ und anderen Publikationsmedien sowie seinem eigenen Internet-Portal an. Dank seiner freundlichen Genehmigung haben wir honorarfrei seit nunmehr über elf Jahren in loser Folge bislang 107 Kapitel zu diesem Themenkomplex veröffentlicht. Kein Reservoir ist auf Dauer unerschöpflich, selbst wenn hin und wieder etwas Neues dazukommt. Deshalb werden wir gelegentlich frühere, allgemeinverbindliche und zeitlose Beiträge zur Auffrischung oder aber für im Laufe der Zeit hinzugekommene LAMPIS-Leser wiederbeleben.  As

Kein Widerspruch: Ohne Verzicht zum Wunschgewicht

Ohne Verzicht zum Wunschgewicht: Wer Muskeln aufbaut und regelmäßig benutzt, verbrennt mehr Energie. Auch im Ruhezustand. Eine Abnehmetrategie, die Essen ausdrücklich erlaubt? Und auch noch Genuss verordnet? Kein Widerspruch. Nur so ist ein vernünftiges Gewichtsmanagement möglich, um sich von unnötigem Ballast zu befreien. Der Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel, wie sie Diäten in der Regel mit sich bringen, führt dauerhaft selten zum Erfolg. Außerdem droht der berüchtigte Jojo-Effekt, weil der Körper den Stoffwechsel für die Dauer der Diät herunterfährt. Hungern ist nicht die Lösung. Verglichen mit der Formel 1 ist es für einen aktiven Stoffwechsel nötig, den Hubraum des Motors, also des Körpers, zu vergrößern, damit er mehr Kalorien verbrennt und dauerhaft leistungsfähiger wird. Bei einer Diät passiert nämlich regelmäßig genau das Gegenteil: Der hungernde Körper richtet sich auf schlechte Zeiten ein und fährt wie ein Tier im Winterschlaf den Stoffwechsel herunter. Es wird kaum noch Energie benötigt und auch kaum noch Energie verbraucht. Der Sparmodus bewirkt aber auch, dass Zellen abgebaut werden – auch Muskelzellen, die eigentlich die meiste Energie verbrauchen. Statt gegen die eigenen Zellen zu kämpfen ist es sinnvoller den richtigen Treibstoff zu tanken und Schritt für Schritt die PS-Zahl zu erhöhen. Muskelaufbau und eine höhere Drehzahl, an Stelle Hungerast im Sparmodus.

Allerdings ist das naturgemäß kein Selbstläufer

Denn wer Muskeln aufbaut und sie regelmäßig benutzt, verbrennt mehr Energie, auch im Ruhezustand. Dazu gehört neben Training zudem mehr Bewegung im Alltag, wobei ohne zusätzlichen Zeitaufwand ein Mindestmaß an Sportlichkeit etabliert werden kann. Doch der Weg zum Wunsch- und Wohlfühlgewicht erfordert noch mehr Bewegungseinheiten. Zwei- bis fünfmal in der Woche sollte eine halbstündige Ausdauer-Einheit  zur Leistungsfähigkeit von Herz und Kreislauf absolviert werden. Zur Auswahl und Abwechslung sind Joggen, (Nordic-)Walking, Radfahren, Wandern oder Tanzen, aber auch Fußball und Basketball empfehlenswert. Dies sollte dann noch zwei- bis dreimal wöchentlich durch gezielte Kraftübungen für den Muskelaufbau an Bauch, Beinen, Po und Rücken ergänzt werden. Das Ergebnis richtet sich je nach Zeiteinsatz und individueller Zielsetzung.
Fazit: Nicht jede/r braucht einen Porsche-Motor zu seinem Glück, manch eine/r ist schon mit einem soliden Mittelklassewagen zufrieden.