Mit einem perfiden Akt der Verdummung will DLV den Verkauf ankurbeln
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- Geschrieben von Axel Hermanns
Kommentar
Unter uns gesagt
(Grosseto/Darmstadt/Krefeld, 11. Mai 2015) Ganz offensichtlich ist dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) respektive seinen (un-)verantwortlich handelnden Personen kein Mittel zu dreckig, seine Ladenhüter der hauseigenen Marketing-Tochter an den Mann und die Frau zu bringen. In den Athleteninformationen zu den 14.Senioren-Europameisterschaften im Straßenlauf/-gehen vom 15. bis 17. Mai 2015 in Grosseto (Toskana/Italien) wird auf Seite 6 unter „W“ wie Wettkampfkleidung mal wieder die Angst der deutschen Starter/innen geschürt. Auf sage und schreibe 37 Zeilen im überhaupt größten Kapitel dieser „Broschüre“ wird abermals ein Horrorszenario an die Wand gemalt, dass eine Disqualifikation drohe, wenn nicht ein Leibchen aus den beiden letzten DLV-Kaufkollektionen getragen würde. Da versteigt sich der unbekannte Macher dieses Pamphlets sogar zu der hanebüchenen Aussage „Eigene ,Kompositionen’ des Wettkampftrikots führen zur Disqualifikation“. Geht’s noch?!
Abgesehen davon, dass dies nicht unter die Obliegenheit des DLV, sondern der European Masters Athletics (EMA) fällt, hat hier ein übereifriges Erd(en)männchen aus der Darmstädter Kommando- und Verkaufszentrale wohl den von uns seinerzeit in Zusammenhang mit SENGIDA veröffentlichten kecken Trikot-Scherz (siehe Bild) von Sprinter Heinz Keck von der LG Alsternord Hamburg für bare Münze genommen. Wie auch immer: der Dachverband tritt unter Wahrnehmung handfester eigener Verkaufsinteressen seine Fürsorgepflicht mit Füßen, handelt mit dieser neuerlichen Drohgebärde vor allem unverblümt wider besseren Wissens. Denn erinnern wir uns: EMA-Vizepräsident Jerzy Krauze (Polen) hatte bei der Technischen Besprechung vor dem Auftakt der 10. Hallen-EM mit Winterwurf im polnischen Torun (22.- 28.März 2015) auf gezielte diesbezügliche Nachfrage unter Anwesenheit der aufgeblasenen DLV-Delegation um Frontfrau Margit Jungmann unmissverständlich zum Ausdruck gebracht, dass alle Trikots mit einem sichtbaren Zeichen auf die jeweilige Nation erlaubt sind. Auf Deutschland bezogen folglich auch über die beiden letzten Kollektionen des amerikanischen Ausrüstungssponsors (darunter das Leibchen mit dem selbst verleugnenden Schriftzug GERMANY) hinaus. Also streng genommen bis zur ersten EM 1978 zurück. Noch Fragen?
Und nun erneut dieser perfide Akt. Das ist dreist, frech, impertinent, kess, rücksichtslos, schamlos, ungehörig, unverfroren, unverschämt und was nicht sonst noch alles an derartig negativen Attributen. Der latent klamme DLV wird nicht müde, den – hoffentlich untauglichen – Versuch zu unternehmen, ihm anvertraute mündige Bürger für dumm und dämlich verschleißen zu wollen. Schimpf und Schande über ihn.
Das Fatale daran ist, dass ihm garantiert ein paar Angsthasen (nicht alle lesen Lampis, und der als Seniorensprecher firmierende Interessenverräter hält auf seiner Verharmlosungsnetzseite die Finger still) doch in die ausgelegte Falle tappen werden.