Nunmehr haben wir die Boykottierung durch den LVN "amtlich"

(Duisburg/Krefeld, 17. November 2017) Vordergründig war ich Mittwochabend als aktiver Kugelstoßer bei der Seniorentagung. So auch ordentlich und ordnungsgemäß angemeldet. Als Sportjournalist und Betreiber dieser Netzseite mit dem nicht unberechtigten Anspruch eine Art Online-Zeitung zu sein hätte ich zu der nicht öffentlichen Sitzung auch keinen Zutritt gehabt. Zumal ich in der letztgenannten Eigenschaft neuerdings beim gastgebenden Leichtathletik-Verband Nordrhein (LVN), der ich genommen auch ein kleines bisschen bin, respektive seinen handelnden hauptamtlichen Angestellten als „Persona non grata“ (unerwünschte Person) auf dem Index stehe.
Es liegt in der Natur der Sache, dass sich diese Gemengelage nicht immer strikt und fein säuberlich voneinander trennen lässt. Weder für mich, noch viele weniger für Dritte, die beides gerne mal in einem im Ergebnis ungenießbarem Brei in einen Topf werfen. Das müsste ich nicht erwähnen, mache ich aber als allgemeinen Anschauungsunterricht dennoch: Bei dem abschließenden, gelegentlich spannenden Punkt „Verschiedenes“ unternahmen einige wenige den untauglichen Versuch mir pauschalisierend (immer schlecht, nicht alles gegeneinander abzuwägen) wegen meiner/unserer angeblich allzu kritischen Berichterstattung verbal ans Bein zu pinkeln.

Ein völlig haltloser, abwegiger Vorwurf

Einer, der LAMPIS zufällig entdeckt habe, folglich keinen fundierten Überblick hat,  machte konkret mir gar den völlig absurden Vorwurf, ich habe den einzigen Kandidaten für das an diesem Wochenende beim  DLV-Verbandstag neu zu wählenden Präsidenten-Amt für den scheidenden Clemens Prokop auf meiner „Postille vorverurteilt“. Das indes hat der Oberbürgermeister Jürgen Kessing aus Bietigheim-Bissingen ganz alleine hinbekommen. Er ist bei einer Autofahrt zu nächtlicher Stunde mit etwas mehr als1,1 Promille Alkohol am Steuer von der Polizei erwischt worden. Das hat ihm einige Monate Fahrverbot und ein erkleckliches Bußgeld eingebracht. Dabei hat er noch Glück im selbst verschuldeten Unglück gehabt, dass er ein bis dahin unbescholtener Bürger war. So hat die Staatsanwaltschaft bei dem jenseits von 1,1 Promille vorliegenden Straftatbestand von einer Anklage abgesehen.

Prinzip von Ursache und Wirkung gilt es zu beachten

Darüber wurde im so ziemlich gesamten deutschen „Blätterwald“, analog und digital, bis hin zu angesehenen, über jeden Verdacht der Sensationslust erhabene Zeitungen wie zum Beispiel die „Süddeutsche“ und „Frankfurter Allgemeine“ in großen, bebilderten Beiträgen berichtet. Aber damit es auch wirklich jeder mitbekommt, hat sich obendrein mit der „Bild“ und „Express“ der Boulevard genüsslich auf dieses Thema gestürzt. Das wir mit unserem bescheidenen Nischenengagement bei etwa täglich 1.500 Lesern auf den schon fahrenden Zug gesprungen sind, hing aus absolut nachvollziehbaren Gründen damit zusammen, dass der seither nicht mehr völlig unbescholtene Mann vollkommen ungerührt an seiner Kandidatur festhält. Nebenbei bemerkt bezeichnet das selbst DLV-Mediendirektor Peter Schmitt als – sinngemäß – bedenklich.
Also stets das Prinzip von Ursache und Wirkung nicht aus den Augen zu verlieren. Das gilt nicht nur in diesem Falle. Noch Fragen?

Beklagte Umgangsformen selber mit Füßen getreten

Gerne direkt an mich (siehe Fenster Kontakt). Das hätten andere besser auch gemacht. Meinerseits habe ich den LVN eine E-Mail, nichts anderes als ein elektronischer Brief, geschickt und nachgefragt, weshalb ich unter seinen Bannstrahl gefallen bin. Erst als ich bei angemessener Antwortfrist keine Reaktion darauf erhielt, habe ich diesen Umstand öffentlich gemacht (siehe nachfolgenden Beitrag). LVN-Mitarbeiterin Petra Bous sah sich nunmehr gemüßigt „coram publico“ nachzutreten, dass dies mit der missliebigen Berichterstattung zusammenhänge. Und – nun wird’s richtig interessant – nicht einmal den Verband Nordrhein betreffend, der zumeist gut wegkäme. Also schlicht und ergreifend sind wir in Sippenhaftung genommen worden.
Das Prozedere ist, wenngleich ich ein dickes Fell habe und es ab kann, nicht die feine englische Art und genauso wenig damenhaft. Einerseits werden mir/uns mangelnde Umgangsformen vorgeworfen, die jedoch selber nonchalant mit Füßen getreten werden.

Nur wer bisweilen überzeichnet, kann vielleicht etwas bewirken

Ehe noch der falsche Geruch einer Rechtfertigungsarie aufkommt: LAMPIS mit seinen namenhaften Gastautoren vom Fach und mir versteht sich in erster Linie als Interessenvertretung der Senioren-Leichtathleten, wollen aber auch informieren und unterhalten. Da wird auf Fakten bezogen in die Dialektik und Didaktik ganz bewusst eine klare Sprache gewählt. Denn nur wer bisweilen überzeichnet, kann vielleicht etwas bewirken. Dass das nicht immer jedem gefällt, im Übrigen mitunter auch nicht gefallen soll, ist so klar wie das Amen in der Kirche. Unter dem Anspruch es allen recht machen zu wollen treten wir erst gar nicht an. Denn das ist eine Kunst, die keiner kann. Auch haben wir niemals behauptet, das allein Seligmachende zu verkünden. Jedem seine Meinung, uns aber auch. Und im Zweifelsfalle hat jede/r die Freiheit zur Schonung seiner Nerven und seines Blutdruckes unsere Netzseite nicht zu lesen. So einfach wäre das.
Das mal so zum besseren Verständnis untereinander.

LVN hat Tischtuch eines partnerschaftlichen Miteinanders zerschnitten

Kolumne

Moment mal

(Duisburg/Leverkusen/Krefeld, 12. November 2017)
Bei uns wird bekanntlich nicht nur wegen der Rechtschreibung „Service“ am Wortanfang groß geschrieben. So haben wird bei Meisterschaften jedweder Art mit dem Leichtathletik-Verband Nordrhein (LVN) in Duisburg als Schirmherrn die Meldestatistiken nach Vereinen sowie Klassen und Disziplinen veröffentlicht. Die sind nicht etwa in mühseliger Kleinarbeit mit Excel-Dateien in Heim- und Eigenarbeit von uns selber erstellt worden. Die haben wir vielmehr auf schriftliche oder fernmündliche Bitte hin kurzfristig von der jeweils handelnden Person beim LVN erhalten. Entgegen der bisherigen Gepflogenheiten zu den Offenen NRW-Winterwurf-Meisterschaften der Senioren/innen in Leverkusen erstmals nicht. Auch auf die erinnernde E-Mail-Nachfrage keine Reaktion, also folglich keine Begründung für das ignorante Verhalten.

Eigene Glaubwürdigkeit ist auch noch etwas wert

Der Schluss liegt nahe, bei irgendwem oder gar in Sippenhaft in Ungnade gefallen zu sein. Eine reine Mutmaßung, dass denen unsere – vollauf berechtigte – öffentlich gemachte Kritik an der kruden, wild durcheinander gewürfelte Meldeliste nach dem Zufallsgenerator zum Finale der Team-DM Anfang September 2017 in Kevelaer sauer aufgestoßen ist. Nur werden bei wir entsprechenden Fakten, die hier eindeutig waren, im Zuge der Gleichbehandlung den heimischen Verband nicht von einer negativen Wertung ausnehmen, was wir bei jedem anderen bemängeln, und uns dem Vorwurf der Kumpanei aussetzen. Die eigene Glaubwürdigkeit ist auch noch etwas wert.

Erbetene Stellungnahme einfach verweigert

Bei einem Vorgang zuvor wurde die Stellungnahme zu dem weitergeleiteten Anliegen etlicher Werfer/innen (wird sind nun einmal die wahre Interessenvertretung der Aktiven; und das gerne) das Kugelstoßen beim NRW-Winterwurf in den Adelsstand eines Meisterschaftswettbewerbes zu erhöhen schlicht verweigert. Das alles hat mit Anstand, Stil und guten Manieren herzlich wenig zu tun. So das überhaupt noch einer Erwähnung bedurfte. Hilfreich wäre es immerhin zu erfahren, welcher ungeheuerlichen Verfehlung wir uns angeblich schuldig gemacht haben sollen. Anderseits wurde das oftmals ausgeschüttete Lob (zuletzt siehe diesen Link) stets anstandslos hingenommen. Kein Einwand, nicht so stark auf die Honigtube zu drücken.

Kindischer Boykott trifft vor allem die Leser und Aktiven

Übrigens: Die Glückseligkeit und der Antrieb unseres Nischenengagements von und nicht nur für Senioren-Werfer/innen hängt nicht vom Wohlwollen des LVN ab. Denn mit diesem kindischen Boykott trifft der vor allem die täglich rund 1.500 Leser unserer Netzseite, meist Aktive, denen er fortan interessante zusätzliche Informationen vorenthält.
Allerdings war es uns wichtig klarzustellen, dass der LVN es ist, der nach jahrzehntelanger vertrauensvoller Zusammenarbeit (schon zu Zeiten als ich noch für die Rheinische Post tätig war), symbolisch das Tischtuch mit dem Verfasser dieser Zeilen zerschnitten hat.

Meinungsumfrage qualifizierte Flucke als zu beendenden "Mailkrieg" ab

(Darmstadt/Krefeld, 27. September 2017)  Ob nun eine zufällige Parallelität der Ereignisse oder ob der von uns veröffentlichte Brief von Dr.Dietrich Voslamber vom Verein Deutsche Sprache an DLV-Präsident Clemens Prokop zur leidigen GERMANY-Beschriftung der Nationalmannschaftsbekleidung den Anstoß gab, sei einmal dahingestellt. Jedenfalls hat Jörg Erdmann vom DLV an einen größeren Verteilerkreis am 21.September 2017 eine E-Mail-Umfrage gestartet, mit der erklärten Absicht ein Meinungsbild einzuholen. Er verwies darauf, dass für die Einkleidung (Trikot) ab 2018 der international startenden, sich indes selbst entsendenden Senioren/innen die rund 80 Teilnehmer/innen am Senioren-Drei-Länderkampf sich mehrheitlich vorne für die Aufschrift „Germany“ und hinten „Masters“ entschieden hätten.
Das ist 1.) suggestiv und 2.) nicht repräsentativ, dazu von Aktiven, die in diesem Falle qua Nominierung – völlig zu Recht – mit dem Rund-um-sorglos-Paket von Trikot, Trainingsanzug und Sporttasche oder Rucksack eingekleidet worden sind. Diesem elitären Häuflein der Altersstruktur von 35 bis etwa 55 Jahren stehen etwa 800 bis 1.000 potenzielle EM- und WM-Starter/innen bis M/W85 und insgesamt rund 400.000 Senioren/innen, allein 134.376 davon sind über Sechzig mit einer vermutlich konservativeren Einstellung, bundesweit gegenüber. Eine repräsentative Umfrage sieht einfach anders aus. Dafür sind mindestens 1.000 Personen erforderlich, könnte also bei einer Senioren-DM erfolgen. Dies einfach zum besseren Verständnis.

Seriöser Denkanstoß ließ Stilblüten sprießen

Die Stellungnahme von Dieter Tisch (im Bild), in Personalunion Sprinter und Kurzhürdler aus Ludwigshafen sowie Vizepräsident des Leichtathletik-Verbandes Pfalz (LVP):
Liebe Leichtathletikfreunde,
die Trikotfarbe in Rot und der Schriftzug in weiß oder schwarz ist ok.
Da wir alle Deutsche sind, in Deutschland leben, wir alle Deutsch sprechen, wir (alle) die deutsche Staatsbürgerschaft haben, im Grundgesetz nur von Deutschland die Rede ist, wir alle in unserer Nationalhymne vom deutschen Vaterland singen, wir den DEUTSCHEN Leichtathletik-Verband vertreten, sollten wir als Aufschrift auch Deutschland nehmen. Auch wenn wir international als „Germany" geführt werden, sollten wir uns dem Anglizismuswahn nicht anschließen...
Gruß
Dieter Tisch

Eine zum Teil hanebüchene, polemisch geführte Debatte

Das löste nun über den elektronischen Postweg eine uns vollständig vorliegende,  zum Teil hanebüchene, polemisc
h gefärbte Debatte Pro und Contra Deutschland oder Germany aus. Allein aus Platzgründen schier unmöglich, das alles detailliert wieder zu geben. Aber weil’s so unheimlich „schön ist“ und zeigt welch Geisteskind er ist, die Reaktion vom „Chef-Literaten“ der Senioren-Spielecke auf der Verbandsnetzseite, für den seit Monaten händeringend ein „Nachfolger“ gesucht wird, Karl-Heinz „Flunker“ Flucke (im Bild) aus Berlin:
Hallo Zusammen,
wir sollten den Mailkrieg beenden.
Mit GRRMANY und MASTERS sind wir auf einen guten Weg.
Gruß
Kalli

Wohlgemerkt wortgetreu. Das Zusammen, GRRMANY und einen haben wir ihm nicht untergeschoben. Dann würden wir uns ja auf sein Niveau begeben.
Diese Freud’schen Fehlleistungen generös übergehend, antwortete darauf Dieter Tisch (von uns gekürzt):
Liebe Leichtathletikfreunde,
eigentlich hatte ich auf die Umfrage von Jörg Erdmann nur meine und die Meinung vieler Athletinnen und Athleten kund getan. Dass sich einige von Euch derart über die Ansicht anderer aufregen, ist schon erstaunlich und nicht gerade „sportlich".
Das hat auch nichts mit Europaunfreundlich oder den sonstigen Aussagen zu tun. Jeder darf seine Meinung zu dem Thema haben und sollte sie mitteilen. Mit der Aussage, den „Mailkrieg" zu beenden, liegt man da auch völlig daneben. Insbesondere, wenn dann die Aussage folgt, „dass wir mit Germany und Masters auf einem guten Weg sind". Da werden Meinungen und Ideen anderer einfach weggewischt...

Wes Brot ich ess, des Lied ich sing

So, und zu schlechter Letzt bedienen wir den „leuchtenden Beispielen“ folgend auch noch den groben Klotz und beziehen Stellung. Die linientreuen Vasallen des Bundesausschuss‘ Senioren um Flucke und Reckemeier täten gut daran den Ball hübsch flach zu halten und sich in vornehmer Zurückhaltung zu üben. Sie reisen in den aufgeblasenen Begleittrossen schlussendlich auf Kosten der Aktiven für lau um die ganze Welt, werden obendrein von Kopf bis Fuß, freilich ohne Trikot, in der Ausrüstung des in letzter Konsequenz das GERMANY diktierende us-amerikanischen Sponsors eingekleidet. Dazu gibt es das schöne geflügelte Wort aus Volkes Mund „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“.
Was bei Flucke und Recke(schlau)meier zusätzlich ausgesprochen sauer aufstößt: Sie schlagen aus ihren vermeintlich ehrenamtlichen Tätigkeiten auch noch Kapital. Der eine (Flucke) verhökert sein Werke als Hobby-Knipser gegen 5 Euro für ein digitales Foto, der andere (Reckemeier) legt als offizieller Senioren-Statistiker die Jahresbestenlisten in antiquierter Buchform auf, um sie gegen 18 Euro das Stück an den Mann und die Frau zu bringen. Der DLV fördert und unterstützt es dadurch, dass er entgegen bei allen anderen Klassen nur das Zahlenwerk der Ü30-Generation nicht online zur Verfügung stellt. Das ist nicht nur streng genommen eine miese und fiese Benachteiligung einer bestimmten Gruppe zum Vorteil eines Dritten.

Meinungsfreiheit ein verbrieftes Grundrecht

Noch vier abschließende Anmerkungen: Viele andere deutsche Sportverbände sind selbstbewusst genug, in der Außendarstellung als DEUTSCHLAND aufzutreten. Zuletzt die deutschen Basketballer bei der Europameisterschaft 2017. Jeder Gegner und Zuschauer hat sie er- und gekannt. Ganz ohne Germany.
Die Meinungsfreiheit und Pressefreiheit, auf die wir uns mit einem Sportjournalisten als Betreiber von LAMPIS berufen können (siehe Kontakt), sind hier zu Lande ein hohes Gut, durch das Grundgesetz verbriefte Grundrechte. Ob es einem nun passt oder eben nicht, ist die Meinung anderer zu akzeptieren und respektieren. Da ist Dieter Tisch vollinhaltlich beizupflichten. Keiner sollte sich anmaßen, das allein seligmachende Evangelium predigen zu können. Es gibt in derselben Sache stets verschiedene Möglichkeiten der Argumentation und Interpretation. Unumstößliche Fakten einmal ausgenommen.
Das einige andere, meist kleinere Nationen ihren Ländernamen auf ihrer Sportbekleidung ebenfalls internationalisieren (Argument von Reckemeier), kann nun wirklich kein Maßstab sein, sie nachzuäffen. Das hat jedes Land (bisweilen auch der entsprechende Verband) für sich selber zu entscheiden. Ob's der breiten Masse gefällt, steht auf einem anderen Blatt, sollte aber eigentlich eine Rolle spielen.
Manche haben schlicht den Knall noch nicht gehört, obwohl sie gerade in der Leichtathletik reichlich Gelegenheit dazu hätten.

Mediendirektor Schmitt leistet sich Verhöhnung der deutschen Sprache...

Glosse

Neben der Spur

(
Pyeongchang/Darmstadt/Krefeld, 06. Oktober 2017) Auf leichtathletik.de, dem offiziellen Organ des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) in Darmstadt, erfährt der staunende Betrachter, dass dessen bald scheidende Präsident Clemens Prokop zum ersten deutsch-koreanischen Medienforum im südkoreanischen Pyeongchang eingeladen war. Das ist, zum besseren Verständnis, der Schauplatz der Olympischen Winterspiele 2018. Was ihn dazu befähigte, sei dahingestellt. Dennoch schön für ihn. Denn Reisen im Allgemeinen soll ja angeblich bilden. Und von Bildung, das wird noch deutlich, kann niemand genug bekommen. DLV-Mediendirektor Peter Schmitt höchstselbst, womöglich im Schlepp von Prokop, widmet dieser Chefsache eine Riesenbambule. Dass er bei dem schwierigen Städtenamen das erste „g“ übersehen hat, darf unter Künstlerpech abgehakt werden. Fehler machen wir leider auch.
Ungleich schlimmer ist seine sprachliche Verfehlung beim vorletzten Wort im Vorspann. Da bezeichnet er seinen Boss ehrenhalber ganz ohne An- und Abführung als einen der „Keyspeaker“ (Schlüsselsprecher) der Veranstaltung. Fehlte nur noch, dass der staubtrockene, zumeist griesgrämig dreinschauende Jurist aus Seehofer-Land obendrein der „Eyecatcher“ (Blickfang, Hingucker) gewesen sei. Aber auch so reicht es zu einer Verhöhnung der deutschen Sprache und einer Provokation all jener, die sie pfleglich behandeln. Dazu sollte ein Mann wie Schmitt gehören, der womöglich eine journalistische Vergangenheit hat. Und selbst – nichts gegen diesen Berufsstand – wenn er Verkäufer auf dem Dürkheimer Wurstmarkt war. Aber es passt natürlich wie die Faust aufs Auge zum Gesamtbild des dem Anglizismuswahn verfallenen Verbandes aus dem Hessischen. Allein auf ihn gemünzt könnte es auch Hässlichen heißen.

...und Präsident Prokop lässt Anstand, Stil und Höflichkeit vermissen

Und da wir gerade schon bei Sprache sind: Das Schreiben von Dr.Dietrich Voslamber, Vorstandsmitglied im Verein Deutsche Sprache, vom 09.September 2017 zum Thema des kulturverleugnenden Germany als Schriftzug auf der Nationalmannschaftskleidung (siehe Link), blieb von Prokop unbeantwortet. Das wiederum hat etwas mit Stil, Anstand und Höflichkeit zu tun, respektive dem Fehlen dieser ganz normalen Attribute im zwischenmenschlichen Umgang miteinander. Dazu, nur am Rande bemerkt, unter Akademikern, wenngleich anderer Fakultäten. Verständliche Reaktion von Voslamber, der das
im Telefonat mit dem Verfasser dieser Glosse „als große Enttäuschung" bezeichnet.
Freiherr Adolph Franz Friedrich Ludwig Knigge würde darob in seinem Grabe rotieren. Die sich noch oberhalb der Grasnarbe bewegen dürfen, werden indes verächtlich die Nase rümpfen. Müßig zu erwähnen, dass ich lauthals in den Chor der Entrüsteten einstimme.

Ausdehnung der Titelkämpfe eröffnen "Miles & More-Präses" neue Reisen

(Breslau/Freudenstadt/Krefeld, 06. September 2017) So langsam lässt der präsidiale  Reise- und Sonnenkönig Kurt Kaschke aus Freudenstadt im Schwarzwald den Schwarzen Kater (oder Peter) aus dem Sack. Begonnen hat alles in diesen Tagen mit der Veröffentlichung aller Protokolle der EVAA-/EMA-Generalversammlungen seit seinem Amtsantritt 2012. Im Vorjahr verschwand ein Teil dieser auf der Netzseite der European Masters Athletics (EMA) hinterlegten Dokumente. Brisante Aufzeichnungen, die belegen konnten, dass die eigenmächtige Verlängerung seiner Amtszeit illegal war. Jetzt sind alle Protokolle nachzulesen, und sie belegen das satzungswidrige Verhalten des 62-jährigen Schwarzwälders. Doch das ist jetzt alles Schnee von gestern.

Einsame Entscheidung des Schwarzwälders

Dafür kommt der manipulierende Narzisst mit einer Neuerung um die Ecke: Die Ausdehnung der Meisterschaften. Obwohl per Satzung festgehalten, umgeht er diesen Paragrafen und lässt Meisterschaft um Meisterschaft zu. Das Ganze beginnt am kommenden Sonntag mit der ausgegliederten Marathonmeisterschaft im polnischen Wroclaw (ehemals Breslau). Einen Beschluss einer Generalversammlung gibt es dazu nicht. Dafür ist K.K. aus F. aber General genug, um diese Genehmigung als einsame Entscheidung selber auszusprechen. So werden sich nach der Meldezahl mutmaßlich 483 Marathonis in Schlesien tummeln, und der Reisekönig wird sich in der ihm eigenen Selbstverständlichkeit die Gelegenheit nicht entgehen lassen, seinen „Miles & More-Account“ aufzubessern. Dieses Mal völlig legitim, da er ja der oberste Repräsentant der EMA ist und dazu keinen Präsidiumsbeschluss benötigt.


Und die Karawane zieht weiter…

Und die Karawane zog/zieht weiter. Bereits am vergangenen Samstag war ein „Athletics Meeting“ in Gavardo am Gardasee (Italien), für den 16.September 2017 ist ein „Internationales Masters Meeting“ im schweizerischen Bellinzona anberaumt. Man(n) gönnt sich ja sonst nichts.
Dass Team-Wettbewerbe ihren Reiz haben,  wussten vor Jahren schon die Briten, die mit Niederländern und Belgiern in friedlicher Absicht die Klingen kreuzten. Nach dem Ende dieser Senioren-Länderkämpfe griffen Franzosen und Deutsche diese Vergleichsidee auf, der sich die Belgier anschlossen. Alles ohne Diktat und Werbung der EMA. Genauso wie die „Interstate Masters“, die kürzlich in Ptju (Slowenien) bei der sechsten Auflage sechs Nationen am Start sah und die in himmlischer Ruhe und ohne EMA-Einflussnahme über die sportliche Bühne ging (wir berichteten).

Noch eine weitere Meisterschaft, als stünden die Ausrichter nur so Schlange

Nun versucht der kontinentale Dachverband diesen Beispielen folgend seinem „Präses“ eine neue Reisemöglichkeit zu eröffnen, indem er ohne Beschluss der Generalversammlung klammheimlich eine solche Team-Konkurrenz installieren und in Bälde als Meisterschaft propagieren will. Als würden die potenziellen Ausrichter nur so Schlange stehen.
Das wird dem EMA-Chef jedoch nicht schwer fallen Überzeugungsarbeit zu leisten. Denn bei Manipulationen hat er in Aarhus allen Anwesenden gezeigt, dass er dieses Metier wie kaum ein Zweiter aus dem Effeff beherrscht.