Ex-Kugelstoßer und Mediziner Wolfgang Knüll ging unter die Buchautoren
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Dannenberg/Krefeld, 04. Februar 2023) Als promovierter Arzt für Allgemeinmedizin mit eigener Praxis in Rösrath südöstlich von Köln hat Dr.Wolfgang Knüll (*1946) immer wieder mal Fachspezifisches in entsprechenden analogen und digitalen Magazinen publiziert. Der Mann mit sportlicher Vergangenheit hauptsächlich als Kugelstoßer (Bestleistung 17,14m) ist Stammbesuchern von LAMPIS zudem durch seinen sehr feinfühligen, persönlichen Nachruf über seinen verstorbenenen langjährigen Sportkameraden, Freund und Patienten Ferdinand „Fred“ Schladen (*24.05.1939, †29.03.2021) vom LC Bonn und dessen Erben der riesigen Originalfahne vom Olympischen Dorf der Sommerspiele von 1972 in München (siehe Link) und eines Weihnachtsgedichtes bestens bekannt.
Doch nun ist der einstige Wahl-Bonner mit (Un-)Ruhestand-Wohnsitz in Dannenberg an der Elbe im fortgeschrittenen Alter von 76 Jahren unter die Buchautoren gegangen. Das hat freilich auch etwas mit dem reichen Fundus seiner Berufung als Medicus zu tun. Sein gebundenes Werk auf 232 Seiten erscheint kommenden Montag im einschlägigen Handel unter dem Titel „Nahtod Erfahrungen – Blick in eine andere Welt“ und der Fußnote: Aktuelle Antworten der Wissenschaft.
Der Buchautor ist kommenden Freitag im Deutschlandfunk zu hören
Dazu die offizielle Beschreibung des herausgebenden Patmos Verlages: „Der Begriff »Nahtoderfahrung« ist inzwischen vielen Menschen geläufig und dennoch haben die meisten nur eine diffuse Vorstellung, um was es dabei geht. Das vorliegende Buch versteht sich daher als eine Art Nachschlagewerk zum Thema: eine kurze und knappe, dennoch ausreichend ausführliche, wissenschaftlich begründete Zusammenfassung zum Stand der Forschung und den Möglichkeiten, diese Erfahrungen zu interpretieren. Somit kann es nicht nur Menschen, die eine Nahtoderfahrung gemacht haben, helfen, diese einzuordnen und zu verarbeiten, sondern auch Ärzt:innen und den Mitarbeitenden im Gesundheitswesen und Hospizen sowie all jenen, die kürzlich einen nahen Angehörigen verloren haben, oder unheilbar kranken Patienten und ihren Familien.“
Wolfgang selber beschreibt es in einer E-Mail an mich so: „Über meine Nachforschungen zu Bewusstsein bei Nahtoderfahrungen habe ich Dir ja erzählt, und Du warst interessiert. Nun erscheint mein Buch zu dem Thema am 6.Februar im Patmos Verlag. Das Vorwort schrieb mein berühmter niederländischer Kollege Pim van Lommel. Esoterische Ausflüge unterbleiben. Die Lektüre hilft, die Welt und uns selbst zu verstehen. Eine Bekannte sagte mir nach dem Lesen des Typoskripts, es verschönere das Leben.“
Wer neugierig geworden sein sollte: Der Buchautor ist kommenden Freitag, 10.Februar, auch im Deutschlandfunk zum Thema in der Sendung „Lebenszeit“ von 10 bis 11.30 Uhr zu hören.
Eigene Erfahrungen des Berichterstatters beim Rendezvous mit „Gevatter Tod“
Ferner sei noch angemerkt, dass mein von Wolfgang beschriebenes Interesse einen handfesten Hintergrund hat. Bei einem lebensbedrohlichen Sportunfall anlässlich der Senioren-Hallen-EM am 06.März 1999 im schwedischen Malmö hatte ich als 54-jähriger Kugelstoßer ein Rendezvous mit „Gevatter Tod“, war für etwa 75 Sekunden klinisch tot, musste reanimiert werden und bin bei Wiedereinsetzung der Atmung erst nach 65 Minuten im Malmöer Klinikum aus meiner tiefen Bewusstlosigkeit (Koma) erwacht. An meinem Bett saß DLV-Delegationsleiter Dieter Massin, der den ärztlichen Auftrag hatte auf mich einzureden wie ein Wanderprediger, um mein (Unter-)Bewusstsein zu reaktivieren. Um der Wahrheit die Ehre zu geben: In dieser gesamten Zeit ist mein Leben nicht in Gedanken im Zeitraffer an mir vorbeigerauscht. Es herrschte absolute Leere. Versteht sich peripher, dass die Siegerehrung ohne mich als Vize-Europameister stattgefunden hat.