EMA preist den Gemeldeten eine Reiserücktrittsversicherung an
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- Geschrieben von Axel Hermanns
Glosse
Neben der Spur
(Braga/Krefeld, 04. Februar 2022) Weil es so ein schöner journalistisch ausschlachtbarer Aufreger zur Erheiterung oder Entrüstung unserer Leser ist, bleiben wir im und beim Thema der desorientiert organisierten Hallen-/Winterwurf-EM vom 20. bis 27.Februar 2022 in Braga (Portugal). Das folgende Leckerli lasse man(n)/frau sich genüsslich auf der Zunge zergehen. Den gemeldeten 2.362 Startwilligen flatterte gestern via Rundmail vom Italiener Giovanni Tracanelli, einer der vier technischen Manager der European Masters Athletics (EMA), ins E-Postfach.
Der aus dem Englischen ins Deutsche übersetzte Wortlaut: „Liebe Athleten, die Veranstaltung in Braga 2022 ist bestätigt. Aber wenn Sie möchten, bietet Ihnen die Versicherungsgesellschaft Nobis Insurance (aus Italien, die Redaktion) die Möglichkeit an gegen eine Gebühr von 25,00 € pro Person eine Reiserücktrittsversicherung abzuschließen.“ Unterzeichnet ist diese unmissverständliche Werbebotschaft mit Provisionspotenzial witzigerweise oder wohlweislich mit: „Wir sehen uns in Braga! Kurt & Giovanni“ Wer es noch nicht wissen sollte: Kurt steht für den mit all seinen getreuen, willfährigen Vasallen scheidenden EMA-Präsidialherrn „Kuddel-Muddel“ Kaschke.
Denn: Als es ob es so einfach wäre, sich aus dem Topf solch einer Versicherung zu bedienen? Dazu müssen triftige, schwerwiegende, stichhaltig nachweisbare Verhinderungsgründe vorliegen. Wer bei dem seit über zwei Jahren weltweit grassierenden Corona-Virus urplötzlich kalte Füße bekommt, nun doch lieber nicht teilnehmen zu wollen, der hat den Schaden selber am Bein und bekommt vom Versicherer einen ebenso höflichen wie bestimmten abschlägigen Bescheid. Außerdem begibt sich die EMA auf ein Terrain, das sie mit dem berühmt-berüchtigten Griff ins Klo einen feuchten Kehricht angeht. Dazu noch mit der unverhohlenen Parteinahme für ein bestimmtes Unternehmen. Geradezu skandalträchtig, vermutlich sogar justiziabel!
So schaut’s aus!
Claude Hemmer kandidiert bei EMA um Vizepräsidentschaft Exekutive
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Roussy/Luxemburg Stadt/Braga/Krefeld, 03.Feburar 2022) Entgegen meiner sonstigen Gepflogenheiten der Schreibe mit ein wenig thematischem Wortgeklingel im Vorspann, komme ich dem administrativen Ereignis angemessen ziemlich zügig zu des Pudels Kern. Duplizität der Ereignisse bei den Neuwahlen zum Präsidium des kontinentalen Senioren-Dachverbandes European Masters Athletics (EMA) bei der Generalversammlung am 28.Februar 2022 in Braga (Portugal). Analog zur Nachfolge der Präsidentschaft des nun endlich scheidenden Kurt Kaschke zwischen Valentina Fedjuschina aus Österreich und Jerzy Krauze aus Polen (wir berichteten) gibt es auch um die Position des/der Vizepräsidenten*in Exekutive (Verwaltung) hochstilisiert formuliert einen friedlichen Kampf der Geschlechter.
Dazu mache im weiteren Verlauf dieses Beitrages unverblümt Wahlkampf für eine blitzgescheite, gebildete Frau mit attraktivem, elegantem, charismatischem und repräsentativem Erscheinungsbild. Für sie hätte der Begriff Dame erfunden werden können. Eigentlich viel zu schade, so sie gewählt wird, in der zweiten Reihe der fünfköpfigen Führungscrew nicht im Rampenlicht und Blitzlichtgewitter zu stehen, sondern im Hintergrund dieser Organisation mehr so im Stillen zu wirken. Kurzum: Die Französin Claude Hemmer (im Bild) aus Roussy in Lothringen bewirbt sich als Kandidatin von Luxemburg (sie verfügt über eine Doppel-Staatsbürgerschaft) im Anschluss an die Hallen-/Winterwurf-EM um das genannte Ehrenamt, bekommt es dort mit Francesco Feo aus Italien zu tun.
Madam kokettiert als optisch Jüngergebliebene mit ihrem Alter
Vorab hätte ich der in der DNA verankerten journalistischen Neugier folgend ja liebend gerne ein bisschen aus dem privaten Nähkästchen von Claude Hemmer erfahren, die ich bislang leider nicht persönlich kennengelernt, mit ihr aber so manch informativen, interessanten, brisanten, teils amüsanten elektronischen Schriftwechsel geführt und schon eine Kolumne von unserer ersten virtuellen Begegnung über sie veröffentlicht habe (siehe Link), Doch Madam Hemmer ließ sich diesbezüglich nicht viel entlocken, was zu respektieren ist. Sie gab sogar unumwunden zu, dass sie mit ihrem Alter schon ein wenig kokettiere. Was sie 1.) eigentlich bei ihrer Hingucker-Aura nicht nötig hätte, eher Bewunderung auslösen würde, und 2 .) sich schwerlich verheimlichen lässt. Denn sie startet im Nationaltrikot von Luxemburg bei der Hallen-EM über 60m Hürden, hat dafür gestern noch im für sie nahen Bundesleistungsstützpunkt Saarbrücken trainiert. Unsererseits werden wir jedoch nicht den Verräter geben, das Alter der genetisch gesegneten optisch Jüngergebliebenen möge jede/r bei Interesse selber herausfinden.
Eine prall gefüllte Vita von beruflichen Erfahrungen
Und aus ihrem offiziellen Bewerbungsschreiben für die anwesenden Delegierten der theoretisch 52 Mitgliedsstaaten, die garantiert nicht alle vor Ort sein werden, es brüskierend in einer Anti-Kaschke-Haltung und der hirnrissigen Terminierung aus Protest schon im Vorfeld einige Absagen gegeben hat:
# Wiederherstellung des Vertrauens in die Verwaltung der EMA durch klare Entscheidungen, transparente Kommunikation und ständigem Dialog.
# Neue Wege der Zusammenarbeit mit den Gastgeberstädten von Meisterschaften zu finden, die an die Zeit nach Corona angepasst sind.
# Mein Fachwissen im Bereich des allgemeinen Managements, mein diplomatisches Geschick und mein politisches Know-how füge ich zu den spezifischen sportlichen Fähigkeiten der anderen Präsidiumsmitglieder zu.
# Ich stütze mich auf meinen akademischen Hintergrund:
Doktortitel in Wirtschaftswissenschaften an der Universität Grenoble
Absolventin der Harvard Business School
Master in Soziologie
# Ich bringe meine Erfahrungen aus einer vielseitigen beruflichen Laufbahn mit
als Stabschefin eines Ministers
als Vorsitzende des OECD-Expertengremiums für Wohnungsbaufinanzierung
als Berichterstatterin für den Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (UN)
als Geschäftsführerin einer öffentlichen Wohnungsbaugesellschaft
als Geschäftsführerin der Branche für Altenpflegeheime
# Als Hürdensprinterin bringe ich praktische Erfahrungen ein, bin seit 2015 mehrfache Medaillen-gewinnerin bei Welt- und –Europameisterschaften der Masters.
# Neben meiner Muttersprache Französisch beherrsche ich fließend in Wort und Schrift Englisch, Deutsch und Italienisch.
# Um Ideen auszutauschen kann ich gerne unter meiner E-Mail-Adresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
kontaktiert werden.
Viel Glück und Erfolg oder: Bonne chance et succès!
Abschließend aus meiner subjektiv gefärbten Sicht des wieder kugelstoßenden Privatmannes und objektiven des zur Neutralität zwangsverpflichteten Sportjournalisten (trotzdem ist niemand völlig unparteiisch): Auf gutes, erfolgreiches Gelingen, liebe Claude!
Pleiten, Pech und Pannen um die zweimal aufgeschobene Senioren-EM
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Braga/Krefeld, 01. Februar 2022) Pleiten, Pech (richtiger Unvermögen) und Pannen um die zweimal aufgeschobenen Hallen-Europameisterschaften mit Winterwurf der Ü35-Generation im portugiesischen Braga. Dabei haben sie noch nicht einmal begonnen, sollen vom 20. bis 27.Feburar über die sportliche und am 28.Februar 2022 über die Bühne bei der angehängten Generalversammlung gehen. Eine aberwitzige Terminierung, die nicht innerhalb der ohnehin erstmals auf acht satte Tage wie ein Heißluftballon aufgeblasenen kontinentalen Titelkämpfe zu legen. Aber was ist schon normal bei dieser Karikatur eines EMA-Präsidenten namens Kurt Kaschke mit Wahl-Wohnsitz in Assafora im Bezirk Lissabon? Womöglich sieht sich der 66-jährige Pensionär verpflichtet, der Infrastruktur von Braga auf die Sprünge zu helfen. Eine weitere Ausschmückung ersparen wir ihm und unseren Lesern. Der Fantasie der Betrachter sind freilich keine Grenzen gesetzt.
Kugelstoßen der M50 fehlte zunächst im Zeitplan
Doch nun zum neuesten Geniestreich aus der – Achtung: Satire – schier unerschöpflichen Ideenschmiede des Lokalen Organisationskomitees (LOC) mit unzulänglichem Internet-Auftritt. Bei dem teelöffelweise eingestellten Zeitplan (sie nennen es Calendar statt Time table) fehlte am Kugelstoß-Tag der M-Klassen (Mittwoch, 23.Februar) zunächst der Wettbewerb der M50. Garantiert sehr zur Verwunderung der 17 Startwilligen aus zehn Nationen, darunter der äußerst engagierte DLV-Seniorensprecher Heiko Wendorf vom ASV Erfurt. Es darf gemutmaßt werden, dass einer oder mehrere aus ihrem Kreis beim LOC auf den Busch geklopft haben, weshalb ausgerechnet sie ihr erkleckliches Startgeld (für Germanen bei einer Disziplin 80 Euro einschließlich der vom DLV bei Online-Meldung für nichts kassierten Bearbeitungsgebühr von 15 Euro) nicht abarbeiten dürfen. Mittlerweile erfolgte im Verlaufe des gestrigen Nachmittags eine Nachbesserung. Es wurde noch eine Nische gefunden, die M50 darf ab 17:30 Uhr Ortszeit in den Ring, so denn diese EM tatsächlich stattfinden sollte.
Neue Entscheidungen der Behörden werden am 09.Februar getroffen
Daran sind ohne den Teufel an die Wand malen zu wollen weiterhin gelinde Zweifel angebracht. Immerhin sank die 7-Tage-Inzidenz in Portugal in den letzten vier Tagen von 3.664 auf 3.355. Es bleibt jedoch die Entscheidung der zuständigen Behörden am 09.Februar abzuwarten, was bei Großveranstaltungen mit internationaler Beteiligung vorwiegend unter dem Hallendach bei welchen Bedingungen möglich ist oder eben nicht. Bleibt bei derzeit angenehmen Außentemperaturen um die 20 Grad die Hoffnung für die 2.362 Gemeldeten und ihrem Anhang, dass sich bis dahin die Inzidenzzahlen weiterhin im Sink-, besser im Sturzflug befinden werden.
Redaktioneller Hinweis auf eine gestern Abend im Fenster Flurfunk eingestellte Laudatio.
NRW-Team-Finale anstelle von Iserlohn nunmehr in Kreuztal
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Kaiserau/Kreuztal/Lage/Krefeld, 02. Februar 2022) Längst beschlossene Sache, wie von uns bereits in verschiedenen Beiträgen berichtet, war das NRW-Team-Finale der einstigen Deutschen Altersklassen-Mannschaftsmeisterschaft (DAMM) am 15.Mai 2022 in Iserlohn und durch den DLV bestätigt der Endkampf auf Bundesebene irgendwann im September in Lage/Westfalen (siehe Link). Da gibt es als aktuelle Information aus erster Hand von Eberhard Vollmer (im Bild) in dessen Eigenschaft als Seniorenwart des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) mit Sitz im SportCentrum Kaiserau exklusiv durch uns zur Weiterverbreitung an die potenziell teilnehmenden Vereine und Startgemeinschaften eine kleine kosmetische Korrektur, die wir hiermit liebend gerne als große Verfechter der guten alten DAMM veröffentlichen: „Der endgültige örtliche Ausrichter ist seit Montag für das Landesfinale von Nordrhein Westfalen – nicht wie zunächst angedacht – in Iserlohn, sondern im Siegerland. Die LG Kindelsberg Kreuztal hat diese Aufgabe übernommen und erhofft sich verständlicherweise einen Heimvorteil bei der Qualifikation ihrer Teams für das Bundesfinale in Lage.“
Allein der Termin dafür wäre im von in diesem Falle zuständigen veranstaltenden Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) weiterhin noch nicht benannt worden, würde jedoch voraussichtlich nach Mitte September liegen.
Redaktioneller Hinweis auf einen aktuellen Beitrag im Fenster Flurfunk.
Jochen Gippert rannte in 22,46 Sekunden M45-Weltrekord über 200m
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Dortmund/Krefeld, 31. Januar 2022) Manch einer ist genetisch dermaßen begnadet und gesegnet, dass er die Naturgesetze nicht vollends auszuhebeln, jedoch den Prozess bemerkenswert zu verlangsamen vermag. Wer wüsste als engagierter, leidenschaftlicher Senioren-Leichtathlet nicht, dass die Grundschnelligkeit im Speziellen bei Sprint, Sprung und Lauf sowie die unerlässliche Schnellkraft im Allgemeinen bei Stoß und Wurf nun einmal mit zunehmendem Alter (etwa um die 30) unaufhörlich nachzulassen pflegen?! Derweil, entsprechendes Training stets vorausgesetzt, die Maximalkraft viel länger auf einem bestimmten Niveau zu stabilisieren ist. Ganz abgesehen von Beweglichkeit und Reaktionsvermögen. Das weiß ich als Fossil der Senioren-Leichtathletik schließlich aus eigener leidvoller Anschauung, kommt es in vielen Disziplinen auf beide Komplexe an.
Gunst der frühen Geburt und Stunde genutzt
Aber nun nach diesem kleinen sprachlichen Präludium zur besseren Gewichtung zu dem Phänomen, das es zu beschreiben gilt. Der Mann befindet sich gewissermaßen noch taufrisch im 46. Lebensjahr, gehört der Spezies Sprint an, schmiedete im übertragenen Sinne das Eisen, so lange es noch glühend heiß war. Gemeint ist Jochen Gippert (*25.01.1977; im Bild) vom Turnverein in Herkenrath, einem Stadtteil von Bergisch Gladbach im Verbandsgebiet Nordrhein. Der gerade 45-Jährige nutze neben seinem überragenden Können die Gunst der frühen Geburt und Stunde als Aufrücker in die M45. Als Gaststarter der Westfälischen Hallen-Meisterschaften der Männer gestern in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle rannte er in 22,46 Sekunden auf der günstigen Bahn fünf des Ovals laufend Senioren-Weltrekord über 200 Meter. Die bisherige globale Bestmarke wurde vom Briten Darren Scott gehalten, aufgestellt in 22,52 bei der Hallen-WM 2015 im polnischen Torun. Damit dürfte sich der schnelle Jochen nachträglich vermutlich das schönste Geschenk zum Geburtstag gemacht haben.
Holt er sich auch noch den 60-m-Weltrekord?
Sei noch erwähnt, dass Gippert Mitte Januar in Leverkusen über 60 Meter den zuvor vom prominenteren Dauerbrenner-Kollegen Alexander Kosenkow (*14.03.1977) vom TV Wattenscheid in blanken 7,00 Sekunden aufgestellten deutschen M45-Rekord egalisierte. Beim Wettrennen der beiden um den Weltrekord (6,97 sec.) des Italieners Mario Longo kann der noch 44-jährige Wattenscheider jedoch zunächst nicht eingreifen, da international richtigerweise das Jahr der Vollendung für die nächsthöhere Altersklasse gilt. Es ist wie in so vielen Dingen: Am deutschen Wesen soll die Welt genesen. Nicht nur in diesem Fall gehört jedoch die Silbe „Un“ davor. Gelle, DLV in Hessen.
Das brandaktuelle Foto in Jubel-Pose hat uns freundlicherweise Thomas Blech (*1973) von der LG Kindelsberg Kreuztal übermittelt, als Augen- und Zeitzeuge vor Ort und Vize-Meister im Kugelstoßen. Dem konnte er freilich bei lediglich zwei Teilnehmern nicht entgehen. (Alle Ergebnisse.)