Internet-Portal der EMA ist momentan wieder verfügbar
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Lausanne/Krefeld, 17. Oktober 2022; 17:15 Uhr) Als Bäumchen-verwechsele-dich-Spiel präsentiert sich das am 10.Oktober 2022 abgeschaltete Internet-Portal der European Masters Athletics (EMA) mit Sitz im schweizerischen Lausanne (wir berichteten zeitnah und in einem weiteren gestrigen Beitrag). Irgendwann war die Seite am vergangenen Freitag (14.Oktober) für eine halbe Stunde im alten Gewand wieder online, wurde dann jedoch erneut vom Netz genommen. Ohne den genauen Zeitpunkt benennen zu können, ist sie seit heute unter der bisherigen Adresse www.european-masters-athletics.org wieder verfügbar. Eine Aktualisierung hat nicht stattgefunden, die letzte Nachricht datiert vom 29.September 2022. Kein erklärendes Sterbenswörtchen zu dem ganzen Schmierentheater. Und selbstverständlich wird auch die illegale E-Mail-Aktion geflissentlich totgeschwiegen. Ganz so, als wäre nichts gewesen. LAMPIS-Lesern blieb es jedoch eingedenk unserer investigativen Recherche nicht verborgen.
Senioren-Verband EMA bediente sich illegal beschaffter E-Mail-Adressen
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- Geschrieben von Axel Hermanns
Kommentar
Nebenbei bemerkt
(Lausanne/Krefeld, 16. Oktober 2022) LAMPIS-Leser wissen nicht nur mehr, sondern es vor allem eher. Stammbesuchern muss nicht erklärt werden, dass wir sehr zeitnah über die Abschaltung des Internet-Portals des europäischen Senioren-Verbandes European Masters Athletics (EMA) mit Sitz in Lausanne/CH berichtet haben. Doch wie erkläre ich es meinen Schutzbefohlenen, der männlichen und weiblichen Ü35-Generation, aus den angeschlossenen europäischen 52 Mitgliedsstaaten, die lediglich zu einem Bruchteil unsere Netzseite lesen und die wahren Hintergründe kennen? Nämlich der Schlampigkeit und Tatenlosigkeit der von Österreich nominierten unfähigen neuen Präsidentin Valentina Fedjuschina (im Bild), einer gebürtigen Ukrainerin und ehemaligen Weltklasse-Kugelstoßerin.
Getreu der Devise: "Legal, illegal, sch...egal"
Und so handelte EMA-Generalsekretärin Clarisse Duarte (Portugal), eingeräumt in gut gemeinter Absicht, auf Geheiß getreu der Devise „legal, illegal, sch…egal“. Dazu bediente sie sich einer justiziablen Beschaffung von E-Mail-Adressen bei irgendeinem uns nicht bekannten Lokalen Organisationskomitees (LOC) einer früheren Senioren-EM, vermutlich der unter dem Hallen-Dach im Februar 2022 im portugiesischen Braga. Ausgestattet mit diesem Material schrieb sie in einer Rundmail in „BCC“, also verborgener Empfänger (zumindest hier agierte sie mit Umsicht), an x Senioren*innen aus aller Herren Länder (eine davon wurde uns zugespielt) diesen aus dem Englischen übersetzten verniedlichenden Text: „Guten Abend, im Namen des EMA-Präsidiums möchte ich Sie darüber informieren, dass unsere Website derzeit umgebaut wird, da das Unternehmen, das die Website verwaltete, gewechselt hat. Wir werden versuchen, uns in dieser Übergangsphase so kurz wie möglich zu fassen (wo soll das sein?, die Redaktion). Vielen Dank für Ihr Verständnis! Mit freundlichen Grüßen, Clarisse Duarte, EMA General Secretary.“
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich völlig ungeniert
Soweit, so schlecht. Denn: Schlussendlich wurde hier gleich von zwei Seiten, dem LOC und der EMA, gegen Artikel 4, Abs.1 der EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) verstoßen. Die sieht den Schutz personenbezogener Daten vor, die weder zur Einsicht, noch Weitergabe an Dritte verwendet werden dürfen. Punkt! Basta! Aus! Und daraus wird kein Kavaliersdelikt, weil es um die Information von Sportlern*innen geht.
Klar: Wo kein Kläger, da kein Richter. Doch es wirft auch in diesem konkreten Fall ein Schlaglicht darauf, mit welcher Nonchalance, aber auch Skrupellosigkeit von Fedjuschina und Konsorten verfahren wird. Das Quintett selbst befindet sich nach unserer Kenntnis indes derzeit noch in einem rechtlosen Zustand, da es immer noch nicht ins Vereinsregister des Kantonsgerichts von Waadt/CH eingetragen ist. Das macht es jedoch keinen Deut besser.
Oder: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich völlig ungeniert.
Ein kleines Sammelsorium aus der (Senioren-)Leichtathletik
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- Geschrieben von Axel Hermanns
Kolumne
Worte am Mittwoch
(Darmstadt/Erding/Tampere/Krefeld, 12. Oktober 2022) Beginnen wir mit einer Plattitüde mit hoher Trefferquote: Und erstens kommt es anders, als man(n)/frau zweitens denkt. Zum Monatsanfang habe ich geschrieben, dass es in der Orientierungs- und Findungsphase des Kürzertretens an dieser Stelle und auf dieser (Äther-)Welle wöchentlich mindestens ein neuer Beitrag veröffentlichet wird. Später konkretisiert unter der Kolumne Worte am Mittwoch. Aus „mindestens einer“ sind daraus schlussendlich innerhalb von sieben Tage sechs Artikel geworden. Klar, dass ich es mir als unverändert engagierter Sportjournalist des Erstzugriffes der Exklusivmeldung mit Hintergrundinformationen habe gestern nicht entgehen lassen, über den Super-GAU (Größter angenommener Unfall) bei der European Masters Athletics (EMA) zu berichten. Doch nach diesem kleinen Vorgeplänkel nunmehr zum neuen Format mit oftmals alten Bekannten, die sich immer wieder als Zielscheibe präsentieren.
Statt Verschlankung Energie- und Geldverschwendung beim DLV
Genauso bekannt, dass wir allesamt in einer Zeit leben, in der mit den Elementen von Mutter Natur sehr sorg- und sparsam gehaushaltet werden soll(te). Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) dreht jedoch den Wasserhahn für seinen eh bereits vorhandenen administrativen Wasserkopf mit über 50 hauptamtlichen Kräften in der Geschäftsstelle sowie 68 Bundes- und elf Stützpunkttrainern weiter auf. Er hat auf seiner ach so wichtigen und innovativen „Ständigen Konferenz Leistungssport“ Anfang Oktober die Stelle des DLV-Sportdirektors ausgeschrieben. Das steht diametral zu den Vorschlägen von Jürgen Mallow, der diese Position einige Jahre bekleidete, den monströsen, unüberschaubaren und uneffizienten Verwaltungsapparat erheblich zu verschlanken (siehe Verlinkung).
Bleiben wir im energetischen Bilde: Das verschlingt weitere Kosten für Heizung und Strom für dessen Büro. Ganz zu schweigen davon, das nicht vorhandene Geld für ein sechsstelliges Gehalt jenseits von 100.000 Euro plus Arbeitgeberanteile für Sozialversicherung und Beiträgen zur Berufsgenossenschaft auszugeben. Kurzum: Gewissermaßen nach Känguruart große Sprünge mit leerem Beutel zu machen. Das verstehe wer will und kann?!
Diskuswurf-Ikone Ralf Mordhorst wurde bei der DM zur Dopingkontrolle "gebeten"
Es ist nichts so fein gesponnen, als das es käme nicht an das Licht der Sonnen. Obwohl das stets unter dem Mantel der Verschwiegenheit geschieht, mehr noch der absoluten Geheimhaltung. Schließlich gilt es die oftmals ominöse und übertriebene – ein Wortungetüm – Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) der Gralshüter bei der Europäischen Union (EU) zu wahren. Sei’s drum. Die seit Jahren eingeschlafenen Dopingkontrollen bei deutschen Meisterschaften der Senioren*innen wurden beim DAMM-Finale in Lage mit dem Vernehmen nach bei einem Quartett von Sprint, Mittelstrecke, Hoch- und Weitsprung wieder aufgenommen (wir berichteten). Auf dem zuverlässigen Obergefreiten-Dienstweg haben wir erfahren, dass die Fahnder der NADA auch eine Woche später bei der DM der Ü35-Generation in Erding im wonnevollen Einsatz für „sauberen“ Sport waren.
Da war es zumindest in einem konkreten Falle die unter Generalverdacht stehende Abteilung Schwerathletik in der Leichtathletik von Stoß und Wurf. Dabei sei vorausgeschickt, dass es zunächst nichts Ehrenrühriges ist, eine „Kostprobe“ seiner Körperflüssigkeit abgeben zu müssen, so sie denn nicht positiv ist. Das sah der in seiner knapp bemessenen Freizeit in seinem 50.Lebensjahr immer noch auf extrem hohen internationalen Niveau den 2-Kilo-Diskus werfende studierte und diplomierte Agrarökonom Ralf Mordhorst (*11.05.1973; im Bild) vom LAC Lübeck mit norddeutscher Gelassenheit ausgesprochen entspannt. Das mag auch der Tatsache entnommen werden, dass er uns gestern Abend um 22:34 Uhr MESZ per WhatsApp-Nachricht aus Woodstock in Ohio (USA) die Freigabe erteilte, seinen Namen veröffentlichen zu dürfen. Was allerdings nicht überliefert ist, wie lange er für das Prozedere benötigte. Das kann schon mal bis zu Stunden dauern, muss oben literweise reingeschüttet werden, damit unten ein bisschen was rauskommt.
Tipp für Ortskundige: European Masters Games 2023 in Tampere
Wem es losgelöst von dem organisatorischen Chaos bei der Senioren-WM 2022 sowie den exorbitant hohen Preisen in der Hotelerie und Gastronomie im finnischen Tampere gefallen hat, der kann anno 2023 seinen gewonnenen Ortskenntnisse in die sportliche Waagschale werfen. Denn dort finden vom 26.Juni bis 09.Juli 2023 die European Masters Games in 28 Sportarten statt, darunter als Filestück die Leichtathletik. Es darf getrost davon ausgegangen werden, dass sich Pleiten, Pech und Pannen nicht wiederholen. Denn kein Geringerer als der frühere Stabhochsprung-Überflieger Sergej Bubka aus der Ukraine ist der Präsident der federführenden International Masters Games Association (IMGA). Das Meldeportal ist im Übrigen für Frühentschlossene bereits geöffnet. Alle Details unter diesem Link.
Rahmenterminplan 2023: Ein sinnvolles Vorgehen des LV Nordrhein
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Duisburg/Düsseldorf/Krefeld, 15. Oktober 2022) Prima, das ist doch mal eine gute Nachricht: Der Leichtathletik-Verband Nordrhein (LVN) teilt auf seiner Netzseite dem staunenden Betrachter mit, dass er mit Hochdruck am Rahmenterminplan für 2023 werkelt. Das ist nicht gerade geübte Praxis bei Verbänden, die lieber auf die Bewerbungen von potenziellen Interessenten mit – Achtung: bürokratisches DLV-Amtsdeutsch – „belastbarer Absichtserklärung“ warten. Mehr noch der Um- und Weitsicht: Der LVN stellt eine vorläufige Version online, gibt dabei als Orientierungshilfe für örtliche Ausrichter in Lauerstellung sinnvollerweise schon einmal die Anlässe und Termine vor. Für die Ü30-Generation sind fix mit Schauplatz bereits die Offenen Nordrhein-Hallenmeisterschaften am Sonntag, 08.Januar 2023 im Arena-Sportpark in der Landeshauptstadt Düsseldorf.
Des Weiteren noch ohne den Ort der späteren Handlung: 07.Mai Offene Nordrhein-Teammeisterschaften (DAMM); 13.August Offene Nordrhein-Einzelmeisterschaften. Nicht genannt worden sind die Offenen NRW-Winterwurfmeisterschaften in den Langwürfen Diskus, Speer und Hammer, die für dieses Jahr am 19.November auf dem Freigelände neben der Leichtathletikhalle in Düsseldorf zu Austragung kommen sollen. Leider ohne Kugelstoßen als Rahmenwettbewerb. Das ist ausgesprochen kontraproduktiv, hält es doch viele Diskuswerfer, die gerne das Double absolvieren, von einem Start fern. Beredtes Beispiel dafür war die ausgesprochen schwach frequentierte erste isolierte Winterwurf-DM am 25.März 2022 im Steigerwaldstadion in Erfurt. Seinerzeit wurde der diesbezügliche Vorschlag vom kugelstoßenden Thüringer Volkstribun und Vorzeige-Senior Andy Dittmar (*1974) von BiG Gotha in den Wind geschlagen.
Senioren-DM 2023 voraussichtlich wieder in Erding
Schauen wir noch über den Tellerrand des Nordrheins hinaus. Unlängst hatten wir in einem entsprechenden Beitrag geschrieben „Sofern überhaupt irgendwelche nationalen Meisterschaften stattfinden werden, die bislang noch gaaanz weit weg in den Sternen stehen." Daraufhin haben wir aus drei unabhängig voneinander bestens unterrichteten Quellen ein Veto erhalten. Für einige Titelkämpfe 2023 der Senioren*innen soll es sehr wohl bereits Bewerber geben. Darunter mit der Stadion-DM das Flaggschiff und das DAMM-Finale. Das sogar in einer Hand: Der von BLV-Vizepräsident und DLV-Vizepräsident Jochen Schweitzer aus Erding, der mit Fug und Recht als der Retter der diesjährigen Senioren-DM am 17./18.September in seiner Heimatstadt bezeichnet werden darf. Dazu bei langer Vorlaufzeit eine treffliche Gelegenheit, einiges besser zu machen als bei dem organisatorischen Schnellschuss aus der Hüfte.
Noch in diesem Zusammenhang. Obwohl wir bekanntlich nicht mehr täglich berichten, werden wir das Fenster Veranstaltungen im bisherigen kleinen Rahmen weiterhin pflegen. Einfach auch dort immer wieder mal 'reinschauen. Eine Aktualisierung wurde erst gestern vorgenommen. Für Globetrotter ist auch einiges dabei.
Internet-Portal des "zahnlosen Papiertigers" EMA gestern abgeschaltet
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- Geschrieben von Axel Hermanns
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Nebenbei bemerkt
(Lausanne/Krefeld, 11. Oktober 2022) „Bei der EMA brennt schon vor Weihnachten der Baum“, hatten wir in unserer Kolumne vom 04.September getitelt und in einem weiteren Beitrag vom 25.September 2022 nachgelegt, dass sich der kontinentale Senioren-Dachverband European Masters Athletics (EMA) mit Sitz im schweizerischen Lausanne aufgrund der Handlungsunfähigkeit oder schlimmer noch Handlungsunwilligkeit der neuen Präsidentin Valentina Fedjuschina in einer Art rechtlosem Zustand befindet. Streng genommen de facto und de jure wegen des immer noch nicht vorgenommenen Eintrages des gewählten fünfköpfigen Präsidiums ins Vereinsregister des zuständigen Kantonsgerichts Waadt nicht mal existent ist. Das hatte, wie berichtet, EMA-Ehrenpräsident Dieter Massin aus Ahlen auf den Plan gerufen, der Fedjuschina in einer E-Mail ersuchte, endlich für Abhilfe Sorge zu tragen.
Eine Drohgebärde von Fedjuschina, statt verantwortungsbewusst zu handeln
Stark vergröbert wiedergegeben schließt sie in ihrer Antwort vom 27.September aus dem Englischen übersetzt damit: „Ich sehe keine andere Wahl, als Sie vor Gericht zu laden, um diese Angelegenheit zu klären und Ihren negativen Einfluss zu stoppen.“ Eine bloße Drohgebärde, statt die längst in vielerlei Hinsicht nötigen Weichen zu stellen und verantwortungsbewusst tätig zu werden.
Dazu gehörte auch, dass sie nicht schon vor Wochen auf den Netzwerk-Administrator und Webhoster Nicolas Russi von Chilimedia GmbH in Olten/CH reagierte, dass dringend eine Systemumstellung in eine aktuelle Version der Benutzeroberfläche Joomla erforderlich sei. Ohne jetzt den LAMPIS vorliegenden E-Mail-Schriftverkehr im Ping-Pong-Verfahren zwischen Russi und dem designierten (!) EMA-Vizepräsidenten sowie Hammerwerfer Franceso De Feo (im Bild) aus Italien auszuwalzen, ist das traurige Ende vom Lied, dass die EMA-Internetseite gestern vom Netz abgeschaltet worden ist. Nun ist guter Rat im doppelten Wortsinne teuer.
Alle Titelkämpfe seit der Neuwahl zu "Kirmesveranstaltungen" verkommen
Halten wir jedoch fest, dass es sich bei diesem derzeit nicht mehr vorhandenen Portal um das offizielle Mitteilungsorgan der EMA handelt, über das alle Verlautbarungen mit Außenwirkung, insbesondere Hinweise und Ausschreibungen auf künftige Europameisterschaften der Ü35-Generation, bekannt gemacht werden sollten. Und was die Vergangenheit der Titelkämpfe seit der Neuwahl am 28.Februar 2022 (bezeichnenderweise Rosenmontag; Alaaf und Helau!) im portogiesischen Braga betrifft, sind dies im Nachhinein betrachtet „Kirmesveranstaltungen“, also Muster ohne Wert! Denn, das sei wiederholt, ist die EMA noch nicht einmal mehr ein „zahnloser Papiertiger“.
So schaut’s aus!