Kaum zu glauben aber wahr, Marianne Maier wird heute 80 Jahr'
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(St. Margrethen/Krefeld, 1. Weihnachtstag, 25. Dezember 2022) Weihnachten, das traditionelle Fest der Familie. Für die österreichische Senioren-Leichtathletin Marianne Maier (*25.12.1942 in Diepoldsau/CH) gibt es einen gewichtigen Grund mehr zu feiern. Die Erstgeborene von letztlich elf Geschwistern schreibt heute die achte Null. Es darf getrost davon ausgegangen werden, dass alsbald auch die Statistiker von Kreisebene aufwärts bis hin zum weltweiten Verband World Masters Athletics (WMA) ordentlich was zu tun bekommen. Einen Vorgeschmack darauf gab es bereits in Österreich, wo die vom DLV adaptierte hirnrissige Regel gilt, bereits im Kalenderjahr der Vollendung der nächsthöheren Altersklasse anzugehören. So stellte die ausgesprochen vielseitige „Maierin“ (siehe Bild) als noch 79-Jährige über 100 Meter, im Weit- und Dreisprung sowie mit Kugel, Diskus und Speer gleich sechs neue nationale Rekorde in der W80 auf. Klarer Fall, dass die nunmehr taufrische Achtzigerin für die Wahl zu Austrias Masters-Leichtathletin des Jahres nominiert worden ist (siehe Link) und große Chancen hat, diese Auszeichnung zum siebten Mal zu erhalten.
Werbebotschafterin für "Achtzig ist die neue Siebzig"
Aber möglicherweise ist vorher noch etwas mit ihr und für sie geplant. Es sei in diesem Kontext daran erinnert, dass kurz nach ihrem 75ten eigens für sie auf Initiative von Pino Pilotto (Luzern/CH) ein kleines Hallensportfest organisiert wurde, um die Gunst der frühen Stunde zu nutzen. Seinerzeit zündete die Frau mit dem prickelnden Markenzeichen M.M. (manchmal muss es eben Mumm-Sekt sein) am 30.Dezember 2017 in der Leichtathletikhalle in Dornbirn (Vorarlberg) ein vorzeitiges Silvesterfeuerwerk, verbesserte vermeintlich den Hallen-Weltrekord im Kugelstoßen der W75 von Anne Chatrine Rühlow vom SV Burgsteinfurt um 35 Zentimeter auf 11,74m. Geführt wird er allerdings nicht. Die Gründe sind uns nicht bekannt. Dafür hält sie immer noch den unter freiem Himmel mit 12,12m, aufgestellt im September 2018 bei der Senioren-WM im spanischen Malaga. Merken wir schon einmal vor, dass Susanne Wissinger (*1934) vom TV Gelnhausen die globale Bestmarke der W80 unter dem Hallendach seit 2014 mit 10,44m in ihrem Besitz hat.
Eine bisschen mehr von der Altersjubilarin, die als Werbebotschafterin für „Achtzig ist die neue Siebzig" stehen könnte, in der verlinkten Laudatio zur Vollendung des 75. Lebensjahres.
Liebevolle, heiter-besinnliche, harmonische und wundervolle Festtage!
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Krefeld, 24. Dezember 2022, Heiligabend) Guten Morgen, liebe Sportfreunde, Stammbesucher und Gelegenheitsgäste weiblich wie männlich!
Früher war mehr Lametta, behauptete sinnbildlich ehedem der unvergleichliche Vicco von Bülow alias Loriot in dem Sketch von 1978 „Weihnachten bei den Hoppenstedts". Ob das auch für 2022 gilt, kann jede/r eh nur für sich beantworten. Allerdings ist diesmal gemessen an arbeitsfreien Feiertagen besonders wenig Weihnachten. Mehr so von der Arbeitgeber-freundlichen Variante, die bis auf den Montag überwiegend am Wochenende stattfindet.
Nichtsdestotrotz oder gerade deswegen wünscht LAMPIS, namentlich der in der Autorenzeile genannte Mann an der Tastatur, allen Leserinnen und Lesern liebevolle, heiter-besinnliche, harmonische und wundervolle Festtage im Kreise der Familie oder wo und mit wem auch immer! Passend dazu noch ein philosophischer Spruch von Siddhartha Gautama, bekannter als der historische Buddha:
„Tausende von Kerzen kann man am Licht einer Kerze
anzünden, ohne dass ihr Licht schwächer wird.
Freude nimmt nicht ab, wenn sie geteilt wird.“
Und stellvertretend noch der Hinweis auf die weihnachtliche Geburtstagstrilogie dreier Mensch gewordener Christkinder aus der Leichtathletik: Ex-Kugelstoßerin Christina Schwanitz (*24.12.1985) aus Chemnitz, die vielseitige Marianne Maier (*25.12.1942) aus Österreich und Wurf-Allrounder Gerhard Zachrau (*26.12.1949) aus Mutterstadt.
Nicht passend zum heutigen Winteranfang steigen die Temperaturen
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- Geschrieben von Axel Hermanns
Kolumne am Mittwoch
Einen Augenblick mal bitte
(Krefeld und die Republik, Winteranfang, 21. Dezember 2022) Ein Blick auf das Datum lehrt uns, dass wir alle miteinander heute, exakt um 22:47 Uhr, Winteranfang und Wintersonnenwende haben. Nicht ganz passend dazu steigen die Temperaturen entgegen teilweise klirrender Kälte um den und am 4.Advent bis zu jenseits von zehn Grad. Einmal abgesehen von höheren Lagen wird es wohl nix werden mit über die Republik flächendeckenden weißen Weihnachten. Das hat allerdings entschieden den Vorteil, dass es die Unfallgefahr erheblich senkt und sündhaft teure Energiekosten für die Beheizung sparen hilft. Wobei wir uns von früheren Wohlfühltemperaturen ohnehin aus Vernunftgründen in vielerlei Hinsicht ökologischer und ökonomischer Aspekte auf Nimmerwiedersehen verabschieden sollten. Zweiter Fakt bezogen auf die Wintersonnenwende: Es ist der kürzeste Tag des Jahres. Danach werden sie allmählich mit späterem Sonnenuntergang wieder länger und heller.
Stadion-DM 2023 der Ü35-Generation wird um eine Woche vorverlegt
Doch werden wir nach diesem kleinen Exkurs zur vierten Jahreszeit (die angeblich fünfte hat mit dem Karneval ja bereits am 11.11. um 11:11 Uhr begonnen) noch „dienstlich“. Einigermaßen taufrisch teilte der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) auf seiner Netzseite gestern im Laufe des Tages unter „Aktuelle News“ dies mit: Die Deutschen Senioren-Meisterschaften im Rheydter Grenzlandstadion von Mönchengladbach sind in Absprache aller drei organisatorisch Beteiligten (DLV, LV Nordrhein und LAV Mönchengladbach) um eine Woche auf den 12./13.August 2023 vorverlegt worden. Dazu jetzt unsere Interpretation: Das genannte Trio kam zu der recht späten Erkenntnis, dass sie ansonsten überschneidend mit den Feldhockey-Europameisterschaften der Damen und Herren vom 19. bis 27.August 2023 im Borussia-Park in Mönchengladbach kollidiert wären (Hotelbetten-Kapazität et cetera). Denn gehen wir getrost davon aus, dass der Termin für die EM wesentlich früher festgestanden hat.
Punkt 2, und der kann Stammbesucher von LAMPIS nun wahrlich nicht mehr überraschen: Die Deutschen Senioren-Hallenmeisterschaften mit Winterwurf 2023 wurden nunmehr auch hochoffiziell endgültig abgesagt. Damit fallen diese Titelkämpfe nach 2021 und 2022 zum dritten Mal hintereinander aus, obwohl es per Satzung diesbezüglich einen ausdrücklichen Auftrag gibt (siehe diesen Beitrag).
Wiederholen wir uns: Ein Armutszeugnis der absoluten Spitzenklasse
Felix Austria! Andere Länder, bessere Sitten als "Made in Germany"
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Wien/Darmstadt/Krefeld, 22. Dezember 2022) Felix Austria! (Glückliches Österreich!) Schauen wir aus gegebenem Anlass getreu dem leicht verfälschten Motto „Andere Länder, bessere Sitten“ über den imaginären Grenzzaun zu unseren alpenländischen Nachbarn. Einmal großzügig davon abgesehen, dass sie der Senioren-Leichtathletik auf kontinentaler Bühne durch ihre Nominierung die restlos überforderte, unfähige EMA-Präsidentin Valentina Fedjuschina als – erkenne sie, die Ironie – würdige Nachfolgerin von Egozentriker Kurt „Kuddel-Muddel“ Kaschke eingebrockt haben, machen sie uns bei der Ü35-Generation in vielerlei Hinsicht etwas vor. Die ewigen Talente für die nächsthöhere Altersklasse werden bei den „Ösis“ absolut gleichberechtigt behandelt, gibt‘s dort nicht wie hier zu Lande eine Altersdiskriminierung mit einer von großer Geringschätzigkeit geprägten Vorgehensweise.
Reine Publikumswahl öffnet dem Zufall Tür und Tor
Beispiel gefällig? Bitteschön! Duplizität der Ereignisse: Denn auch in Österreich laufen momentan die (Online-)Wahlen zu den Senioren- respektive da Masters-Leichtathleten des Jahres (siehe Link). Mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass nicht wie bei einer reinen Publikumswahl mit erfahrungsgemäß geringer Beteiligung um die 700 und entsprechender Lobby-Arbeit der Kandidaten nach „Made in Germany“ dem Zufall Tür und Tor durch Mobilisierung von Klubkameraden in allen möglichen Bereichen, dem Kirchenchor, der Nachbarschaft und wer weiß sonst wo noch geöffnet sind. Ergo: Tendenziell eine Farce mit bisweilen fragwürdigem Ausgang.
Dem setzen die „Felixe“, allerdings mit einer verwässernden Schwemme von nominell Wählbaren, bei einer repräsentativen Teilnahme von bis zu über 2.500 (!) Abstimmenden eine ausgewogeneres, aussagekräftigeres und gerechteres Ermittlungsprozedere entgegen: Die Entscheidung wird paritätisch, also zu je 50 Prozent, aus dem Ergebnis des wählenden Volkes und einer Expertenjury aus Trainern/Journalisten getroffen. Und am Ende gewinnen dann zumeist bei dieser seit 2014 durchgeführten ideellen Auszeichnung die über allen anderen schwebenden Galionsfiguren Marianne Maier und Gottfried Gassenbauer (je sechsmal; beide im Bild).
Verleihung der „Austrian Athletics Awards“ im stilvollen Ambiente
Damit wären wir zugleich bei der späteren Ehrung, die diesen Namen wahrlich verdient. Die „Austrian Athletics Awards“ werden im Rahmen einer großen Gala mit Dinner im stilvoll-festlichen Ambiente eines Nobelhotels bei den gemeinsam mit den vier Auserwählten bei den Frauen, Männern und U-Klassen weiblich/männlich verliehen, die Trophäen (nicht bloß Urkunden) von namhaften Persönlichkeiten bis hinauf zu Leichtathletik-Weltpräsident Sir Sebastian Coe überreicht. Anders als durch den veranstaltenden DLV lieb-, respekt- und würdelos heimlich, still und leise bei laufenden Wettbewerben anlässlich der Senioren-Hallen-DM, die es auch 2023 wie in beiden Jahren zuvor nicht einmal geben wird.
Es läuft auf den Postweg hinaus. Halleluja! Und der grantelnde Engel Aloisius feixt im Himmel dazu.
Sportlerwahl mutierte zum Glücksspiel mit höchst fragwürdigem Ausgang
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- Geschrieben von Axel Hermanns
Kolumne
Moment mal
(Baden-Baden/Krefeld, 19. Dezember 2022) Vorweg: Es sei jedem von Herzen gegönnt, der es bei der Wahl zu Deutschlands Sportlerin, Sportler und Mannschaft des Jahres aufs imaginäre Treppchen der drei Erstplatzierten schaffte. Revidieren und korrigieren lässt sich das eh nicht mehr. Aber für mich hatte die gestern Abend vom ZDF ausgestrahlte Proklamation aus dem Festsaal des Kurhauses in Baden-Baden was von einer (Fernseh-)Lotterie. Da wurde von dem bewährten, routinierten, aber auch gewohnt drögen Moderatenduo Kathrin Müller-Hohenstein und Rudi Cerne so manche Überraschung aus den Umschlägen gezogen. Mit dieser Einschätzung stehe ich als mit abstimmender Sportjournalist nicht allein auf weiter Flur. Das Online-Portal des fachspezifischen Spartensenders Sport1 titelte: „Überraschung bei der Sportler-Wahl“ (siehe Link). Einer renommierten Tageszeitung wie der Rheinischen Post war es in der heutigen Printausgabe im fünfseitigen Sportteil noch nicht mal eine Kurzmeldung wert. „König Fußball“ diktierte vor Wintersport das Geschehen.
Nötige Sorgfaltspflicht blieb vielfach auf der Strecke
Klar und eigentlich müßig zu erwähnen, dass auch ich den Stein der Weisen nicht gefunden, noch weniger erfunden habe. Schlussendlich entsprang meine indes mit aller erdenklichen Akribie aufgestellte persönliche Hitliste von eins bis fünf bei tunlichst zu waltender Objektivität meiner, was auch sonst (?), subjektiven Wahrnehmung. Daran habe ich bei vielen Kolleginnen und Kollegen von Print, Online, Funk und Fernsehen nunmehr – berechtigte – Zweifel, ob sie die nötige Sorgfalt gewahrt haben. Da müssen sich teilweise erhebliche Gedächtnislücken aufgetan haben, denen durch das Studium der Vorschlagslisten mit den jeweiligen Meriten nicht auf die Sprünge geholfen worden ist. Und: Keine Rolle sollte es eigentlich (!) spielen, wer sich als Sportler/in in der Außendarstellung besonders gut und marktschreierisch mit kesser Lippe zu vermarkten vermag.
Dazu ein schwieriges Unterfangen, Ungleiches vergleichen zu müssen
Als hätte ich das heraufziehende „Glücksspiel mit äußerst ungewissem Ausgang“ gerochen, habe ich in meiner Vorschau auf diese höchste ideelle Auszeichnung mit der Zwischenüberschrift „Sportlerwahl: Ein schwieriger Vergleich von Äpfeln mit Birnen“ geschrieben: „Bei der Vielzahl der Sportarten, noch unterteilt nach Sommer und Winter, Freiluft und Halle, kommt es mehr so dem unmöglichen Vergleich von Äpfel und Birnen gleich. Beides Obst. Aber vom Aussehen und Geschmack sehr unterschiedlich.“
Mehr ist dazu im Grunde nicht mehr auszuführen. Allerdings hatte manch eine/r Tomaten auf den Augen oder die Olympischen Winterspiele vom Anfang des Jahres in Peking bereits von seinem Bio-Computer zwischen den Ohren gelöscht. Alles andere überlasse mit der nachfolgenden Ergebnisübersicht der individuellen Betrachtung und Wertung der geschätzten Leserschaft dieses Mediums.
Sportlerinnen: 1. Gina Lückenkemper 1.358 Abstimmungspunkte, 2. Malaika Mihambo (beide Leichtathletik) 863, 3, Natalie Geisenberger (Rodeln) 766, 4. Denise Herrmann-Wick (Biathlon) 594, 5. Emma Hinze (Bahnradsport) 437.
Sportler: 1. Niklas Kaul (Leichtathletik) 1.256, 2. Vinzenz Geiger (Nordische Kombination) 871, 3. Florian Wellbrock (Schwimmen) 761. 4. Johannes Ludwig (Rodeln) 523, 5. Richard Ringer (Leichtathletik) 359.
Mannschaften: 1. Eintracht Frankfurt (Fußball, Männer) 975, 2. 4 x 100m-Staffel Frauen (Leichtathletik) 895, 3. Fußball-Nationalmannschaft Frauen 828, 4. Bobteam Friedrich 706, 5. Teamsprint Langlauf Frauen 545. – Noch vieles mehr unter sdj.de.
Wen’s interessiert: Bei den Sportlerinnen lag ich mit anderer Gewichtung von der Tendenz komplett, bei den Sportlern viermal und den Mannschaften dreimal richtig.