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Internationales Meeting in Turnhout ein Juwel für die Ü35-Generation

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Geschrieben von Axel Hermanns

(Turnhout/Krefeld, 19. September 2022) Mitunter lohnt auch eine etwas weitere Anreise zu einem Senioren-Sportfest. Greifen wir aus ehrlicher Überzeugung, eigener Anschauung und Erfahrung bei der vorjährigen Premiere Mitte Oktober als seit Ende August 2021 wieder kugelstoßender Sportjournalist ins oberste Regal: Das nunmehr am kommenden Samstag die zweite Auflage erlebende Internationale Masters-Meeting im belgischen Turnhout in der Region Flandern ist in nahezu allen Belangen die das Sportlerherz begehrt ein Juwel. Gewissermaßen die „Diamond League“ für die Ü35-Generation.

Gastgebergeschenke und Sachpreise für Podiumsplätze winken

Dem ohnehin schon prall gefüllten Programm wurden noch der 5.000-m-Lauf und Dreisprung hinzugefügt. Chef-Organisator Serge De Smedt weist über uns transportiert darauf hin, dass jede/r Teilnehmer/in bei einer sehr moderaten Meldegebühr von 3 Euro pro Disziplin ein Gastgebergeschenk des Wettbewerbssponsors „Het Nest“, eine ortansässige Brauerei der schönen 44.000-Einwohner-Stadt, erhält und dass für alle Podiumsplätze Sachpreise ausgelobt sind. Weiterhin besteht wieder die Möglichkeit über die E-Mail-Adresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! ein Mittagessen vorzubestellen. Meldungen zum Wettkampf unter diesem Link.
Noch ein Tipp für deutsche Starter/innen, die aus dem zu Belgien relativ grenznahmen Raum anreisen (beispielsweise aus Aachen 128, Mönchengladbach 129, Duisburg 138km), vor der Heimfahrt viel Luft im Tank zu lassen. Der Sprit (Euo95/E10) ist in Belgien aktuell rund 25 Cent pro Liter günstiger. Wer noch ein bisschen mehr zu Veranstaltung und dem ganzen Drumherum wissen möchte, dem sei unser verlinkter vorjähriger Beitrag anempfohlen.

Schimpf und Schande über dieses Abziehbild eines Verbandes

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Geschrieben von Axel Hermanns

Kommentar und Realsatire

Nebenbei bemerkt

(Erding/Darmstadt/Krefeld, 19. September 2022)
 Ein ungeschriebenes Pressegesetz besagt: Namen sind Nachrichten. Keine/r ist dermaßen uneitel und unprätentiös, dass sie/er ihn im positiven Zusammenhang nicht gerne lesen würde. Hinzu kommt der Effekt der Multiplikation, den entsprechenden Beitrag wie einen Wanderpokal weiterzureichen. Für die Medienmacher allerdings ein zweischneidiges Schwert, Vorschauen zu irgendwelchen Ereignissen mit schillernden Namen der Szene aufzumachen. Da kann bisweilen in so mancherlei Hinsicht der berühmt-berüchtigte Griff ins Klo bei herauskommen. Einen solchen SUPER-Gau haben wir zu vermelden: Weltklasse-Allrounder Norbert Demmel (*1963) vom TSV Unterhaching trat aus uns nicht bekannten Gründen bei seinem „Quasi-Heimspiel“ der Deutschen Senioren-Meisterschaften in Erding gestern um 13:30 Uhr als Jahresbester mit 48,28m und klarer Favorit im Diskuswurf der M55 nicht an. Und so machten aus einem Sextett Thomas Schroers (45,41m) vom VfL Repelen, Robert Ingenbleek (42,92m) von der LG Eder und Jens Kaden (42,74m) vom Köthener SV unverhofft „Edemetall“ unter sich aus (alle Resultate).

Für die Ü35-Generation ist das billigste vom Billigen gerade gut genug

Ansonsten könn(t)en wir unseren gestrigen Artikel getrost als Blaupause hernehmen. Allerdings nicht, ohne ein Resümee zu ziehen. Bei aller Empathie und Sympathie darüber, dass „Möglichmacher“ Jochen Schweitzer diese Titelkämpfe für die Ü35-Generation eben überhaupt erst buchstäblich möglich machte, war längst nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen in der oberbayrischen Weißbier-Stadt. Einmal mehr erwiesen sich die billigen, blechernen Medaillen im Masseneinkauf unter einem Euro das Stück als Stein des Anstoßes und großer Aufreger (Meldegebühr pro Disziplin 21 Euro). Diesmal  in noch weiter abgespeckter Form. Auf der Vorderseite der Aufkleber mit dem Logo des DLV und dem dämlichen anglizistischen Spruch „#TRUEATHLETES“. Die Kehrseite der Medaille – blank. Kein Hinweis auf eine DM mit Ort und Datum.
Das ist lieb- und respektlos den Senioren*innen gegenüber, für die das billigste vom Billigen gerade gut genug ist. Regelrecht zum Fremdschämen für diesen alten Bekannten aus Darmstadt. Ein Aufschrei der Empörung wäre durch die Republik gegangen, wenn die Männer/Frauen bei der DM in Berlin derartig abgespeist worden wären. Aber mit den „ewigen Talenten“, dem Zahlvieh der Leichtathletik-Nation, wird es ungerührt, ohne mit der Wimper zu zucken gemacht.
Übrigens zur Krönung des Ganzen fanden die Siegerehrungen unbemerkt hinter der Tribüne statt! Schimpf und Schande über diese – erkenne sie, die Ironie – Gott begnadete, vom Himmel gefallene Dachorganisation!!!

Was bewegt Senioren-Leichtathleten dazu, trotz DLV Sport zu treiben?!

Sie autorisierte das LMU Klinikum für Psychiatrie und Psychotherapie (!) der Universität München zu einer selbstverständlich freiwilligen Online-Umfrage unter den nominell 837 Startwilligen, was sie bewegt, im stetig fortschreitenden Alter noch Leistungssport zu betreiben. Mein bescheidener Vorschlag zu Erweiterung des Fragenkatalogs: Was bringt Senioren-Leichtathleten trotz DLV dazu, Sport zu treiben?! Eingedenk all dessen muss man(n)/frau schon ein bisschen bekloppt sein, sich das anzutun. Jedenfalls beim nationalen Saisonhöhepunkt die Sportschuhe zu schnüren sowie dafür viel Geld in die Hand zu nehmen und auszugeben.

Neuwahl zu Seniorensprechern wurde schlechterdings verpennt

Und zu unguter Letzt noch eines der vielen Versäumnisse, Unzulänglichkeiten und Ungereimtheiten dieses Abziehbildes, dieser Karikatur eines Verbandes. Die beiden DLV-Seniorensprecher mit Heiko Wendorf vom ASV Erfurt und seinem weiblichen Pendant, der kaum in Erscheinung tretenden „Quotenfrau“ Lidia Zentner von Gazelle Pforzheim, hätten nach Ablauf ihrer Wahlperiode eigentlich zur Disposition gestanden. Obwohl sonst beim DLV die Prämisse gilt „Hoch lebe die Vorlage“, und mag sie noch so falsch sein, wie manche DM-Norm über dem jeweiligen Weltrekord, wurde das schlechterdings verpennt.
Legen wir also wieder in Dauerschleife die Platte auf: Mit einer Abspaltung nix wie raus aus diesem „Saustall eines Käfigs voller Narren“.

Bei der Senioren-DM wird heute um 9 Uhr schon "angezapft"

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Geschrieben von Axel Hermanns

(Erding/Krefeld, 17. September 2022) „O’zapft“ wird heute beim Münchner Oktoberfest um Punkt 12 Uhr. Derweil geht es im lediglich 42 Kilometer entferten Erding bei den Deutschen Senioren-Meisterschaften der Ü35-Generation bereits um 9 Uhr los. Die ohnehin vermeintlich an seniler Bettflucht leidenden gemeldeten neun Hammerwerfer der M80/85 haben unter anderen das zweifelhafte Vergnügen an der Eröffnung dieser erstmals nur zweitägigen Titelkämpfe beteiligt zu sein. Leistungsfeindlicher geht es nicht mehr, einen sehr fortgeschrittenen Organismus auf Betriebstemperatur und Touren zu bringen. Aufstehen um spätestens 05:30 Uhr, Athleten-Frühstück mit reichlich Kohlehydraten um 06:00 Uhr. In aller Regel zu so früher Morgenstunde in einem Hotel nicht zu haben. Ja, klar: Ein Wettkampf ist kein Wunschkonzert. Aber da hätte es zig andere Möglichkeiten gegeben, so denn der – kein Tippfehler – Zeitplan-Verunstalter nur mit einem Hauch von Ahnung gesegnet gewesen wäre.

Nach frevelhaftem Willkürakt Diskuswurf wieder im Programm

Nach dem frevelhaften Willkürakt des Vorjahres ist mit dem Diskuswurf einer der klassischsten Wettbewerbe der olympischen Antike (siehe auch Fenster Über Lampis) wieder im Programm. Die wahren Spezialisten müssten also restlos unterzuckert sein. Und siehe da: Mit je elf Startwilligen sind die M60 und W55 die meistbesetzten Wettbewerbe bei Stoß und Wurf. Das ist auch eine Anzahl, bei der Meisterschaftsambiente aufkommt. Noch so gerade zweistellig ist es beim Kugelstoßen der M55, Hammerwurf der W55 sowie Speerwurf der W55 und M60. Der große Rest ist von der Frequentierung bis zu trostlos abwärts.

Mit Norbert Demmel und Helmut Maryniak zwei Bayern die Favoriten

Noch zwei prominente Namen mit bayrischem „Migrationshintergrund“. Obwohl durch einen Anriss der Supraspinatussehne stark eingebremst, er nach eigener Interpretation nur noch „Hosentaschenwürfe“ machen kann, führt Weltklasse-Wurfallrounder und Lokalmatador Norbert Demmel (*1963) vom TSV Unterhaching im letzten Jahr der M55 stehend die Meldeliste im Diskuswurf mit 48,28m und exakt drei Metern Vorsprung an. Vielleicht zaubert der exzellente Wettkämpfer sogar einen 50er aus seinem linken Wurfarm. Damit ist freilich eine Altersetage tiefer bei dem weiteren Bajuwaren eher zu rechnen. Helmut Maryinak (*1968) vom LAC Passau geht mit der Empfehlung von 52,41m in den Ring und ist der noch klarere Favorit, der sich praktisch nur selbst schlagen könnte.

Ralf Mordhorst strebt in der M45 das Double mit Kugel und Diskus an

Schreiben wir noch über einen, der nicht dabei sein und seinen Titel verteidigen kann: Der kugelstoßende deutsche Vorzeige-Senior Andy Dittmar (*1974) von BiG Gotha zog sich bei seinem Titelgewinn bei der skandalumtosten Masters-WM im finnischen Tampere einen Muskelfaserriss zu und musste die Saison vorzeitig beenden. Deshalb steht bei ihm mit 17,54m erstmals seit vielen Jahren nicht mindestens eine 18 vor dem Komma in der saisonalen Bestenliste. Es reicht aber immer noch zu Rang 19 bei den Männern (!) und Platz eins der M45 mit 4,28m Vorsprung. Aber das Fehlen des sportlichen Thüringer Volkstribuns versprüht auch seinen Reiz, werden in dieser Disziplin die Karten völlig neu gemischt. Allzu viele scheinen es allerdings nicht mitbekommen haben, dass eine Marktlücke entstanden ist, will nur aus einem Quartett einer seine Nachfolge antreten. Die besten Aussichten sollte „Halb-Drehstoßer“ Ralf Mordhorst (*1973; im Bild) vom LAC Lübeck haben, der im Diskuswurf mit seinen 49,98m der haushohe Primus ist (alles Weitere in der Meldeliste und zu den Live-Ergebnissen).

WMA-Präsidentin Margit Jungmann gibt der DM die Ehre

Margit Jungmann (im Bild) aus Rehlingen wird als Präsidentin des Senioren-Weltverbandes World Masters Athletics (WMA) gewissermaßen im Büßergewand und viel Erklärungsbedarf (siehe weiter oben) heute ab etwa 14 Uhr der DM ihre Aufwartung machen. Immerhin! Das stelle man(n)/frau sich bei DLV-„Frühstücksdirektor“ Jürgen Kessing aus Bietigheim-Bissingen oder gar dem abgehobenen Vorstandsvorsitzenden Cheick-Idriss Gonschinska vor. Völlig illusorisch! Aber der letztgenannte Mann darf als entschuldigt gelten. Der 53-jährige Leipziger brütet wahrscheinlich immer noch mit seiner Chefhostess Annett Stein und den übrigen Planungsversagern an der Aufarbeitung des desaströsen Abschneiden bei der WM der Männer/Frauen in Eugene (wir berichteten rauf und runter). Oder hat jemand schon von der angekündigten „schonungslosen Analyse“ irgendwo etwas gelesen? Geschweige denn, dass es notwendige personelle Konsequenzen gegeben hätte.

Senioren-DM: "Heilsbringer" Jochen Schweitzer mit Applaus gefeiert

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Geschrieben von Axel Hermanns

(Erding/Krefeld, 18. September 2022) Fabrizieren wir nach Halbzeit der Deutschen Senioren-Meisterschaften im oberbayrischen Erding einen schwerpunktmäßigen Zwischenbericht nicht allein aus unserer originären Werfersicht, überlassen das übrige Terrain den Literaten in der Senioren-Spielecke auf der DLV-Netzseite mit ihrer handelsüblichen 1:0-Berichterstattung der Aneinanderreihung von Zahlen.
Gemeinhin werden bei besonders guten Leistungen die Protagonisten mit Beifallskundgebungen gefeiert. „Ball verkehrt“ in der Weißbier-Metropole, deren Getränk gelegentlich als Bierdusche in der näheren Nachbarschaft der Münchner Allianz-Arena zweckentfremdet wird. Nicht da, sondern im runderneuerten Sepp-Brenninger-Stadion stand ein Offizieller (in seinem Falle meiden wir bewusst das Schimpfwort Funktionär, die allzu oft nicht funktionieren) im Mittelpunkt stehender Ovationen. Als der Retter dieser Titelkämpfe, der in vielen Ehrenämtern angesiedelte BLV-Vizepräsident Jochen Schweitzer (im Bild), im Stadion-Interview sich in großer Bescheidenheit aussparend sagte, „dass es ohne den Leichtathletik-Bezirk Oberbayern und seinen Heimatverein keine DM für unsere Senioren gegeben hätte“, gab es lautstarken Applaus der weiblichen und männlichen Athleten. Ein sinnbildliches Halleluja und Hosianna für einen Würdenträger – das hat was.

Petrus erwies sich mit Schmuddelwetter als Spielverderber

Mit des Geschickes Mächten vermochte allerdings „der nicht über Wasser gehende“ 39-jährige Erdinger auch keinen Bund zu flechten. Es kam bis auf einige Nischen mit Sonnenschein in Form von Regen weit überwiegend von oben, dazu die Temperaturen knapp unter zehn Grad drückend. Der späte saisonale Termin, wo die meisten schon auf dem Zahnfleisch laufen, springen, stoßen und werfen, sowie das häufig nicht vorhandene Meisterschaftsgefühl mit kleinen Feldern in oftmals zusammengefassten Klassen bei natürlich getrennter Wertung tat sein Übriges für die überwiegend eher bescheidenen Leistungen. Ausnahmen bestätigen auch hier wie stets die Regel. Überlassen wir das in erster Linie dem Auge und der subjektiven Wahrnehmung des Betrachters in der verlinkten Ergebnisliste.

Ralf Mordhorst gewann nach einer Anreise-Odyssee das begehrte Double

Allerdings gehen wir noch auf in unserer Vorschau genannte Könner nicht nur der nationalen Extraklasse ein. Obwohl er eine Odyssee mit der Zuganreise von Lübeck nach München hinter sich hatte und erst Samstagnacht um 2 Uhr in seinem Hotel ankam, gewann Ralf Mordhorst (*1973) vom LAC Lübeck bei seiner letzten DM mit den schweren Geräten letztlich erwartungsgemäß das begehrte Double mit Kugel und Diskus. Bei seiner Paradedisziplin zur „High-Noon-Zeit“ 12 Uhr noch reichlich platt von den Strapazen, musste er sich bei seinem dennoch klaren Erfolg mit 45,41m (SBL 49,98m) bescheiden. Doch etwa zwei Stunden später verbesserte der „Halb-Drehstoßer“ trotz all der ungünstigen Voraussetzungen seine Saisonbestleistung um sechs Zentimeter auf 13,97m. Respekt!

Helmut Maryniak übertraf mit dem Diskus zweimal die 50-m-Marke

Gleichermaßen Chef im in diesem Fall größeren Ring mit 2,50m Durchmesser war zur Abendstunde nach 18 Uhr Helmut Maryniak (*1968; im Bild) vom LAC Passau bei immerhin acht Teilnehmern in der M50. Der urwüchsige Niederbayer, durchaus nach Werferart passend zum gestern eröffneten Oktoberfest gelegentlich auch ein Freund des „einarmigen Reißens“, übertraf mit 50,71 und 50,57m zweimal die 50-m-Marke, war ergo nicht sehr weit von seiner Saisonbestleistung (52,41m) entfernt. Der Vorsprung bereits auf den Zweitplatzierten war mit über fünf Metern gewaltig. So ist es halt: Ausnahmeathleten versauen die Preise. Da gilt es, sich mit seinen individuellen Möglichkeiten der eigenen Messlatte zu arrangieren.
Noch eine Randnotiz: WMA-Präsidentin Margit Jungmann aus Rehlingen hielt Wort und mischte sich gestern unters Fußvolk. Ob der 66-jährigen „Saarperle“ viele unangenehme Fragen zu der organisatorisch ziemlich verhunzten Masters-WM in Tampere gestellt worden sind, ist nicht überliefert.

Senioren-DM 2022: Mit 837 ein Allzeittief bei Zahl der Gemeldeten

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Geschrieben von Axel Hermanns

Kolumne

Moment mal

(Erding/Krefeld, 16. September 2022)
Bevor wir morgen noch auf einige Personalia in unserem originären Bereich zu den Deutschen Senioren-Meisterschaften am Wochenende in der oberbayerischen Herzog- und Bierstadt Erding eingehen werden, betreiben wir zuvor ein wenig Kosmetik nach Zahlen, Daten und Fakten. Diese Titelkämpfe verzeichnen mit 837 Gemeldeten aus 475 Vereinen bei 1.457 Starts aus der Erinnerung heraus seit der Berichterstattung auf LAMPIS ab 2010, also zum 13ten Mal, ein Allzeittief. Selbst ohne Staffeln und als besonderen Affront Diskuswurf waren es im Vorjahr in Baunatal noch 1.033 Startwillige.

Vielschichtige Gründe, teilweise vom DLV hausgemacht

Die Gründe sind vielschichtig. Corona hat, auch mit der verbandsseitigen Verhinderung der Titelkämpfe in 2020, einen allgemeinen Abwärtstrend mit nachlassendem Interesse am Wettkampfgeschehen auf höchster nationaler Bühne eingeleitet. Hinzu kommt die Totengräbermentalität des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), die Messlatte bei der Ü35-Generation höher zu legen als anderswo. Für die Normerfüllung wurden wie bisher nicht mehr die Vorjahresleistungen zugelassen. Obendrein sind die Normen bei sinkendem Niveau in Spitze, aber besonders in Breite, weiter angehoben worden. Teilweise aberwitzig, müssen Weltrekorde erzielt werden (wir berichteten mehrfach) um an einer Senioren-DM überhaupt teilnehmen zu können. Total verrückt, noch vornehm formuliert.

Münchner Oktoberfest erweist sich ebenfalls als Hemmschuh

So schön  es einerseits ist, dass dieses Festival der ewigen Talente für die nächsthöhere Altersklasse nach elendig langer Durststrecke (zuletzt 2009 in Vaterstetten) mal wieder im hohen Süden der Republik stattfindet: Der Ort der Handlung liegt halt für die meisten Qualifizierten ziemlich weit vom Schuss. Lediglich von Hamburg ausgehend, darüber gibt’s ja auch noch ein bisschen was, müssen sich Nordlichter rund 800 Kilometer unter die Auto- oder Eisenbahnräder nehmen. Da bedarf es schon einer gehörigen Portion Enthusiasmus und dem exorbitant hohen Preisgefüge heutzutage viel Kleingeld in großen Scheinen. Und dann wäre da ja noch nach zweijähriger Zwangspause die gleichzeitige Eröffnung des Münchner Oktoberfestes, das größte Volksfest der Welt mit 5,7 bis 6,7 Millionen Besuchern, in lediglich 42 Kilometern Entfernung. Das treibt in der gesamten Region die Kosten für Logis in der Hotellerie und Pensionen in schwindelerregende Höhen. Prost Mahlzeit! Denn gegessen und getrunken werden muss ja auch noch.

DM-Normen sind bei der Ü35-Generation nicht mehr zeitgemäß

Für Stammbesucher dieser Internet-Spielweise bin ich bekanntermaßen ein großer Befürworter von Normen bei Senioren-Europa- und Weltmeisterschaften. Vordergründig, um einen Sporttourismus im Nationaltrikot unter Sportabzeichen-Niveau zu unterbinden und solche Titelkämpfe des Kommerzes in vielerlei Hinsicht wegen nicht auf eine über zehntägige Dauer aufzublasen. Aber bei einer nationalen Meisterschaft sind Normen, wie schon längst nicht mehr bei Landes- und Regionalmeisterschaften, bei ohnehin sinkenden Teilnehmerzahlen nicht mehr zeitgemäß.

Antreten, Durchkommen und Titel oder Medaille abräumen

Werden wir konkret: Die oberen Alterssegmente M/W 85 und 90 ausgeklammert, sind über die Hürden jede Menge Konkurrenzen gar nicht besetzt, in 49 gibt es nur eine/n bis drei Teilnehmer/innen. Antreten, Durchkommen und Edelmetall abräumen: Meisterschaftsatmosphäre und Wettkampfgedanke Fehlanzeige! Ein solcher Titelgewinn taugt nicht für den Briefkopf, wobei der/die Alleinunterhalter/in nicht einmal was dafür kann. Sinnvoller wäre es, und diese Idee ist nicht exklusiv auf meinem Humus gewachsen, angelehnt an die DM der Männer/Frauen grundsätzlich die ersten Zwölf der aktuellen Jahresbestenliste, die ja endlich auch bei der Ü35-Generation unterjährig online geführt wird, zuzulassen. Bei dem eh sehr frühzeitigen Meldeschluss könnte bei Verzicht im Nachrückverfahren aufgefüllt werden.

Eine Abspaltung vom DLV ist dringender denn je geboten

Doch ob dieser selbst ernannte ach so innovative Verband sich eine derartige Mehrarbeit ausgerechnet bei den ungeliebten, als lästiges Übel empfundenen Senioren*innen aufhalst, die es kaputt zu reformieren gilt, darf füglich bezweifelt werden. Abspaltung heißt weiterhin das Zauberwort und -elixier der Glückseligkeit.
     

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