DM: Kugelstoß-Wettbewerbe erhalten besondere Aufmerksamkeit
- Details
- Geschrieben von Axel Hermanns
(Ulm//Krefeld, 22. Juni 2014) „Outsourcing“ heißt seit geraumer Zeit das neudeutsche Zauberwort für Auslagerung. Es ist allerdings in der freien Wirtschaft oft nicht zur prallen Freude aller Beteiligten, gehen bei Unternehmen mit einer derartigen Philosophie häufig Arbeitsplätze inländischer Beschäftigten verloren. Auf die Leichtathletik übertragen kann eine Auslagerung indes durchaus sinnvoll sein. Die Kugelstoß-Wettbewerbe bei den Deutschen Meisterschaften der Männer/Frauen am 26./27. Juli 2014, die im Übrigen im Ulmer Donaustadion über die sportliche Bühne gehen, werden ausgekoppelt. Denn sie finden am 25. Juli im Stadtzentrum auf dem Münsterplatz in einer ambulanten Arena statt, die 2.000 Zuschauern bei kostenfreiem (!) Eintritt Platz bietet. Damit erhält das Kugelstoßen, das sonst auch medial in aller Regel im allgemeinen Getümmel unterzugehen droht, eine besondere, ganz eigene, ursächliche Aufmerksamkeit.
Der vermeintliche Nachteil, dass das öffentlich-rechtliche Fernsehen die ohnehin nur paar Schnipsel nicht übertragen wird, verkehrt sich zum doppelten Vorteil (kommt noch). So werden wir wahren Fachleute aus der Werferszene nicht mit den dümmlichen Kommentaren von Wolf-Dieter Poschmann (der blamiert sich gerade erfolgreich bei der Fußball-WM, wird überall durch den Kakao gezogen) und Konsorten traktiert. Da die Wettbewerbe mit Weltmeister David Storl und Vizeweltmeisterin Christina Schwanitz & Co. jedoch vor Ort obendrein auf einer 50 qm großen LED-Wand ausgestrahlt werden, ist die Technik vorhanden, es auch für die Daheimgebliebenen via Internet auf der Netzseite des DLV zu übertragen.
Darauf können sich schon einmal all jene freuen, und das sind zwangsläufig mehr als auf dem Münsterplatz und die 20.000 im Stadion, die nicht in Ulm sein werden. Möglicherweise an irgendeinem schönen Urlaubsort oder auch „nur“ auf Monte Balkonien oder Santo Terrassa. Also: Termin schon einmal vormerken!
Sportsch(l)au: Stoffwechsel als Grundstein der Gesundheit
- Details
- Geschrieben von Prof. Dr. Ingo Froböse
(Köln/Krefeld, 20. Juni 2014) Es kursieren eine Menge Sportirrtümer, die so lange kolportiert und transportiert werden, dass sie irgendwann Mythenstatus erlangen, also für bare Münze genommen werden. Der Sportwissenschaftler Prof. Dr. Ingo Froböse (im Bild) von der Deutschen Sporthochschule Köln, früherer Klasse-Sprinter beim einstmals ruhmreichen ASV Köln, nimmt sich derartiger Vorurteile im WDR2-Hörfunk und ARD-Morgenmagazin unter der Rubrik „Sportsch(l)au“ an. Mit seiner freundlichen Genehmigung werden wir in loser Folge diese Beiträge veröffentlichen, wobei wir aus Platzgründen gelegentlich den Sinn wahrende Kürzungen vornehmen. Das ist nunmehr das 52. Kapitel zu diesem Themenkomplex. A.H.
„Der Stoffwechsel ist die Grundlage aller lebenswichtigen Vorgänge im Körper. Sie können ihn mit einem Automotor vergleichen. Genau wie das Auto braucht der Körper Energie, die er mit der Nahrung zu sich nimmt. Die Bestandteile der Nahrung werden in den Zellen aufgenommen, transportiert, umgewandelt und zu neuen Produkten verarbeitet. Um den Stoffwechsel positiv zu beeinflussen sind Muskulatur und eine ausgewogene Ernährung wichtige Schlüsselwörter. Die Muskulatur ist der wichtigste Stoffwechselaktivator, er entspricht dem Hubraum eines Autos. Je größer der Hubraum, desto mehr Sprit bzw. Energie wird verbraucht. Selbst in Ruhe verbrauchen Muskeln mehr Energie als Fettgewebe. Wenn Muskeln also in Bewegung sind, produzieren und setzen sie Botenstoffe, die so genannten Myokine, frei. Diese Botenstoffe treiben zum einen die Fettverbrennung an und verbessern die Wirkung von Insulin, wodurch sich die Zuckeraufnahme in den Zellen verbessert.
Hungern oder Unterversorgung, beispielsweise durch eine Diät, senkt die Stoffwechsel-Aktivität, im Körper wird der Sparmodus eingeschaltet. Viel weniger Energie wird verbraucht, der Grundumsatz sinkt und der größte Energieverbraucher – die Muskeln werden abgebaut. Auch bis zu zwölf Monaten nach einer Diät kann die Stoffwechselaktivität reduziert sein. Strafen Sie Ihren Körper und Stoffwechsel also nicht mit Diäten! Trotz der großen Bedeutung des Stoffwechsels ist er vielen Menschen aus dem Gleichgewicht geraten.
Das Fazit ist also: Bewegung, gesunde Ernährung, Sonne, frische Luft und Sauerstoff!“
Anmerkung der Redaktion: Wer mehr zum Thema wissen möchte, dem sei das Buch von Prof. Froböse „Das Turbo Stoffwechsel Prinzip“ empfohlen, zu erhalten im einschlägigen Fachhandel.
Wo bleibt der vom DLV versprochene bessere Service? Lampis hilft!
- Details
- Geschrieben von Axel Hermanns
(Darmstadt/Bad Oeynhausen/Krefeld, 18. Juni 2014) Ein neuer Internet-Auftritt ist kein Selbstläufer. Es handelt sich halt nur um eine andere, nicht zwingend bessere und schönere Außendarstellung. Der DLV hat damit allerdings insbesondere für die Senioren/innen Versprechungen verbunden (siehe Kommentar im Fenster „Flurfunk“), denen er nach dem über Nacht vollzogenen „Relaunch“, wie der Verband es nennt und den Neustart meint, schon am nächsten Tag nicht gerecht wird. Für die 17. Deutschen Senioren-Mehrkampf-Meisterschaften am kommenden Wochenende in Bad Oeynhausen war bis zur Online-Stellung dieses Beitrages immer noch keine Teilnehmerliste veröffentlicht. Aber wir haben doch einen Dreh gefunden (nicht jede/r wird auf diesen Umweg kommen), den schon mit den Hufen scharrenden Gemeldeten weiter zu helfen, damit sie wissen, auf welche Konkurrenten sie sich einzustellen haben. Unter diesem Link geht es zum Objekt der Begierde.
Offene Swiss und Austrian Masters tolle Alternativen zur EM
- Details
- Geschrieben von Axel Hermanns
(Zürich/Wolfsberg/Krefeld, 19. Juni 2014) Für viele west- und mitteleuropäische Senioren/innen und darüber hinaus ist die EM im türkischen Izmir ganz offensichtlich kein Thema. Wer dennoch nicht auf einen internationalen Start verzichten möchte, um dabei vielleicht Sport und Tourismus miteinander zu verquicken, für den bieten sich Alternativen bei unseren beiden in Freundschaft verbundenen alpenländischen Nachbarn. Da wären die 19.Internationalen Schweizer Masters Games, heuer erstmals kombiniert mit den Swiss Masters, am 06. Juli 2014 im wunderschönen Stadion Silhölzli ziemlich nah im Herzen der Weltstadt Zürich gelegen. Ein empfehlenswertes Meeting, wie der Verfasser aus mehrmaligem eigenem Erleben weiß. Stets ein ganz heißer Tipp die ebenfalls offen ausgeschriebenen Austrian Masters. Nicht nur, aber auch deutsche Teilnehmer schwärmen noch heute von den Titelkämpfen in Salzburg (2013) und insbesondere die von Hammerwurf-Weltmeister Gottfried Gassenbauer (M 55) organisierten in Wien im Jahr davor. Diesmal finden sie in Wolfsberg im reizvollen Bundesland Kärnten statt. Da locken unter anderem der Wörthersee und für Motorsportfreunde der Red-Bull-Ring in Spielberg. Kleiner Makel: sie fallen terminlich mit der Senioren-DM in Erfurt zusammen.
Das ist halt der Fluch der bösen Tat, dass man(n)/frau in einer sehr komprimierten Freiluftsaison nicht alles haben kann. Da muss jede/r eben für sich selber gewichten. – Verlinkungen zu beiden Ereignissen finden sich im Fenster „Veranstaltungen“.
Ein fast "vergessener" Tag und was die Nation aktuell bewegt
- Details
- Geschrieben von Axel Hermanns
Glosse
Neben der Spur
(Krefeld, 17. Juni 2014) Da war doch mal was beim Blick auf das Datum? Richtig! Der „Tag der Deutschen Einheit“. Die haben wir fast 25 Jahre und feiern ihn seither am 03. Oktober. Das hat zwar nur im sehr übertragenen Sinne mit Senioren-Leichtathletik zu tun (von wegen gemeinsamer Wettkämpfe mit unseren Brüdern und Schwestern aus den längst nicht mehr neuen Bundesländern), geht uns aber alle an. Wie viele von uns die aktuell laufende Fußball-WM im fernen, feucht-heißen Brasilien, wo im Herbst 2013 die südamerikanischen Meisterschaften der "ewigen Talente" ab 35 Jahren mit internationaler Beteiligung stattfanden. Plakativ WM genannt. Porto Alegre ist übrigens für einen Teil der Elitekicker und solchen die sich dafür halten auch Spielort. Konkret morgen die Partie Australien gegen die furios gestarteten Niederländer (5:1 gegen Noch-Weltmeister Spanien). Einen genialen Start haben gestern Abend „unsere Jungs“ beim 4:0 über die gedemütigten Portugiesen um den zum Winzling degradierten Superstar Cristiano Ronaldo ebenfalls auf den Rasen gezaubert. Es fügte sich nahtlos ins Mosaik ein, dass der ARD-Kommentator Gerd Gottlob war. Da wurde der Name gewissermaßen zum Programm. Wobei wir allerdings nicht gleich von einem göttlichen Spiel sprechen und den Tag vor dem Abend loben sollten. Es war lediglich ein, freilich, außerordentlich gelungener Auftakt.
Hans-Peter Briegel vom Leichtathleten zum Fußball-Europameister
Was das mit unserer geliebten Sportart zu tun hat? Streng genommen nullkommanix. Doch halt! Zumindest die männliche Fraktion hat häufig eine große Affinität zum Fußball, wurde/wird bei größeren Klubs statt stupide Runden zu drehen gelegentlich zum Aufwärmen der Fußball ins Spiel gebracht. Aufgrund der latenten Verletzungsgefahr meist nicht gerne von Trainern gesehen, doch bei dem kollektiven Wunsch und Willen einer Gruppe nur schwerlich zu verhindern. Gruppendynamik eben. „Et is noch fast immer jot jejange“, würde jetzt der aus Köln stammende Kugelstoßer Hans Josef „Jupp“ Weitz sagen. Er hat als spät berufener Werfer auch zunächst lange im Verein gekickt.
Aber es gibt bekanntere Beispiele, sogar ein berühmt gewordenes Exemplar. Hans-Peter Briegel (*11.10.1955) aus Kaiserslautern, 1,88 m groß, bestes Kampfgewicht 89 Kilogramm, Abwehrrecke, Markenzeichen „Die Walz aus der Pfalz“, 72 Länderspiele zwischen 1979 und 1986, Europameister 1980. Was in Vergessenheit geriet, die heutige Generation überhaupt nicht weiß, dass Briegel seine sportliche Laufbahn als Leichtathlet im Trikot des TV Rodenbach begann, Deutscher A-Jugend-Meister im Weit- und Dreisprung war, dazu 1972 Deutscher Meister im Fünfkampf in Rheinhausen, mit mir als Berichterstatter für die Rheinische Post Krefeld live vor Ort. Da war allerdings noch nicht absehbar, was aus Briegel mal werden würde.
Beim Zweiten gibt’s ordentlich was auf die Ohren
Es gibt auch einige Leichtathleten die am Mikrofon einer öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalt endeten. Nicht immer zum Wohle des Konsumenten vor dem Pantoffelkino. Bei dem Zweiten soll man angeblich besser sehen. Doch mit dem Hören ist es so eine Sache. Bei mir läuft der ehemalige Langstreckler unter Ohrenkrankheit mit neun Buchstaben: Poschmann, mit Vornamen Wolf-Dieter, von seinen Kollegen, die ihn mögen, zärtlich-liebevoll „Poschi“ geheißen. Bei Leichtathletik-Übertragungen, insbesondere Stoß und Wurf, ist er nur sehr schwer bis gar nicht zu ertragen. Aber erst Fußball, das ist für ihn offen- und ohrenkundig völlig suspekt. Grauselig sein Kommentar zur Partie Schweiz – Ecuador (2:1), schlicht zum Ab- oder Umschalten, so man eine Alternative gehabt hätte. Nur eine Kotz-, pardon, Kostprobe, der Platz würde für alle nicht reichen: Das 1:1 der Eidgenossen war für ihn im ersten verbalen Anlauf der Anschlusstreffer. Kann passieren. Aber dann die tief schürfende, geradezu elementare und fundamentale Erkenntnis, dass der Ausgleich ganz wichtig gewesen sei. Danke, Herr P. aus M., das musste uns dummen Menschen an der Glotze ja unbedingt mal gesagt werden.
Fragt vorsorglich euren Arzt oder Apotheker, ob weitere Hörproben dieses Phrasendreschers mit einem Überschuss an Fachmangel gesundheitlich unbedenklich sind oder womöglich akute Tinnitusgefahr bestehen könnte.